Der BigBrotherAward 2013 in der Kategorie Behörden & Verwaltung geht an die Bundespolizei, vertreten durch ihren Präsidenten Dieter Romann, für Polizeikontrollen, bei denen Personen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes (Hautfarbe oder andere biologische Merkmale, ethnische Zugehörigkeit, nationale Herkunft, Religion, Sprache) gezielt aus einer Menschenmenge herausgegriffen werden, um ihre Personalien festzustellen und sie zu überprüfen.
Diese verbreitete Praxis rassistischer Rasterungen nennt man „Racial“ oder „Ethnic Profiling“; auf verdächtiges Verhalten oder objektive Indizien als Verdachtsmomente kommt es bei dieser Kontrollpraxis nicht an.
Im Dezember 2010 war ein 25-jähriger deutscher Architekturstudent aufgrund seiner Hautfarbe von der Bundespolizei ohne jeden Anlass und ziemlich harrsch kontrolliert worden – zum zehnten Mal in zwei Jahren.
Vom Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz wurde diese Praxis als verfassungswidrig eingestuft, was der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft "schöngeistige Rechtspflege" nannte.
"Solche Reaktionen belegen, dass rassistische Denkmuster weit über die Bundespolizei hinaus zum Alltag von Sicherheitsbehörden gehören, so dass man letztlich von 'institutionellem Rassismus'" sprechen kann, so Laudator Dr. Rolf Gössner.
Quelle: https://www.bigbrotherawards.de/2013
siehe auch: Petition "Stoppt Racial Profiling
- Neuer ECCHR-Bericht - Blacklisted: Terrorismuslisten