Nicht erst seit den Auslandseinsätzen sterben Soldaten im Dienst der Bundeswehr. Über 3100 Menschen verloren bereits ihr Leben bei der Buweh. Bis 1993 fielen allein in der Bundesluftwaffe 813 „tote militärische Personen“ vor allem Piloten. Dazu kommen noch mehrere Tausend Selbstmorde während der Dienstzeit.
Inzwischen gibt es in Berlin zwar ein Ehrenmal der Bundeswehr, das Namen von Opfern nennt, aber kein Dokumentationszentrum, das die so unterschiedlichen Schicksale, die sich hinter den Namen verbergen, festhält. Das Gedenken bleibt weitgehend abstrakt, damit sich die Buweh nicht der unbequemen Frage stellen muss, warum eigentlich so viele Menschen in ihrem Dienst zu Tode kamen.
Eine andere Form des Vergessens ist definitorisch gewollt, denn z.B. werden die Namen jener über 3400 Soldaten, die während des Dienstes Selbstmord begingen, am Berliner Ehrenmal nicht genannt. Wieso? Schließt der militärische Ehrbegriff den Suizid aus? Oder geht es um die Vermeidung der Frage, ob die Bundeswehr kein Arbeitsumfeld bieten kann, in dem Soldaten nicht verzweifeln müssen?
Nachzuhören und Nachzulesen in einem Feature von Alexander Schuhmacher | Produktion: SWR/DLF 2010
Quelle: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/feature/rueckschau/-/id=659912/nid=659912/did=6974206/4eynd2/index.html
Manuskript: http://wakenews.net/die_vergessenen_Toten_der_Bundeswehr.pdf