Anlässlich des zweiten “International Day against Military Spending” (Internationaler Tag gegen Militärausgaben) am 17. April 2012 wenden sich Nobelpreisträger aus den Bereichen Frieden und Wissenschaft sowie Persönlichkeiten aus Gewerkschaften und von Nichtregierungsorganisationen mit dem Aufruf „Abrüstung für Entwicklung“ an die Öffentlichkeit. Sie fordern damit einen Abrüstungsplan für Entwicklung und die Einbeziehung des Themas „Frieden“ auf die Tagesordnung der Weltkonferenz Rio plus 20 im Juni 2012.
Aufruf „Abrüstung für Entwicklung“ (pdf)
- Appeal for "Disarmament for Development" (pdf)
- International appeal “Disarmament for Sustainable Development”
- http://www.inesglobal.com/disarmament-for-sustainable-development.phtml
Quelle: http://www.bicc.de/
Globaler Aktionstag zu Militärausgaben
Im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ in der NATO sind auch in den fünf europäischen Ländern Deutschland, Türkei, Italien, Niederlande und Belgien US-Atombomben vom Typ B61 stationiert. „Jeder weiß, dass die in Europa lagernden Nuklearwaffen heute keinen militärischen Zweck mehr erfüllen. Deshalb muss es umso mehr verwundern, dass die USA in Zeiten kritischer Staatsverschuldung planen, diese Bomben durch neue zu ersetzen, damit sie bis 2050 einsatzbereit bleiben. Fünf Milliarden Dollar sind dafür derzeit eingeplant, es kann aber auch teurer werden“, meint Otfried Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrums für transatlantische Sicherheit (BITS). Auf die Stationierungsländer kommen damit erhebliche Mehrkosten zu: Für die Trägerflugzeuge, die Lagerung, erforderliche Modernisierungen und die Bewachung. Die genaue Höhe der Kosten ist geheim; die finanziellen Mittel dafür verbergen sich im Verteidigungsetat.
„Atomwaffenprogramme ziehen öffentliche Gelder vom Gesundheitswesen, von der Bildung, dem Katastrophenschutz und anderer Grundversorgung ab“, sagt Xanthe Hall, Sprecherin der Kampagne und Abrüstungsreferentin der IPPNW. Jedes Jahr geben die neun Atomwaffen-Nationen eine Gesamtsumme von mehr als 100 Milliarden US-Dollar für ihre Atomstreitkräfte aus – für die Montage neuer Sprengköpfe, die Modernisierung alter Sprengköpfe sowie den Bau von Raketen, Bombern und U-Booten, um sie abzufeuern. Viele dieser Arbeiten werden durch private Gesellschaften ausgeführt, die durch ein riesiges Netz von Finanzinstituten auf der ganzen Welt finanziert werden, auch von deutschen Banken und Versicherern.
Auch private Gelder werden verwendet, um Atomwaffen zu finanzieren, belegt die Studie „Don’t Bank on the Bomb“ (Die Bombe ist eine schlechte Investition). Eine deutsche Zusammenfassung der Studie wird heute veröffentlicht. „Wir rufen die Finanzinstitute – wie etwa Deutsche Bank und Allianz – auf, diese Investitionen zu beenden“, so Roland Blach, Koordinator der Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“ und Geschäftsführer der DFG-VK Baden-Württemberg. „Alle Geldanleger bitten wir, ihre Finanzanlagen und Versicherungen zu prüfen, ob sie für Investitionen bei Atomwaffenherstellern verwendet werden.“ Wenn ja, sollten sie sich an die Finanzinstitute wenden und darauf bestehen, dass sie solche Investitionen künftig nicht mehr tätigen.
Zusammenfassung der ICAN-Studie „Die Bombe ist eine schlechte Investition“ herunterladen:
http://bit.ly/schlechte_investition
Weitere Infos zu den Kosten von Atomwaffen:
http://www.atomwaffenfrei.de/kampagne/argumente/oekonomie.html
Sie können die Pressemitteilung auch als pdf-Datei herunterladen unter http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomwaffen/120417_globaler_Aktionstag.pdf
Kontakte: Roland Blach, Koordinator, ba-wue[at]dfg-vk.de
Xanthe Hall, Sprecherin, xanthe[at]ippnw.de