Buchrezension: Im Widerstand gegen den Neoliberalismus muss das soziale Denken und damit die Sozialdemokratie aus ihrer defensiven Haltung aufgerüttelt und durchsetzungsfähiger gemacht werden. Der Neoliberalismus hat unsere Gesellschaft bereits nachhaltig geprägt, die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte sind nicht mehr rückgängig zu machen.
Aus diesem Grund ist für Colin Crouch ein gestalterischer Eingriff nur systemimmanent denkbar: Die Sozialdemokratie muss den Schwerpunkt ihrer Aktivität auf die Beseitigung unerwünschter Auswirkungen der strukturell ineffizienten Marktwirtschaft legen.
Ihre Aufgabe ist es, den Wohlfahrtsstaat zu einem Staat der sozialen Investitionen zu machen. Besonderes Gewicht legt der Autor dabei auf eine familienfreundliche Arbeitspolitik, gute Infrastruktur und auf die Stärkung der Gewerkschaften, die im Einklang mit statt gegen Markteinwirkungen arbeiten müssten.
Crouch argumentiert in diesem Buch, warum ausschließlich die sozialdemokratische Bewegung in der Lage ist, die notwendigen Maßnahmen einzufordern und durchzusetzen.
Colin Crouch ist britischer Politikwissenschaftler und Soziologe. Mit seiner zeitdiagnostischen Arbeit zur Postdemokratie und dem gleichnamigen, 2004 veröffentlichten Buch wurde er international bekannt. Colin Crouch ist Professor für Governance and Public Management an der University of Warwick.
Erschienen 2013
ISBN 9783709200674
235 x 140 mm
236 Seiten
Preis 19,90 EUR
http://passagen.at/cms/index.php?id=62&isbn=9783709200674
Am 2. und 3. April 2014 findet in Brüssel die 15. Internationale Konferenz der Otto-Brenner-Stiftung in Verbindung mit dem Europäischen Gespräch 2014 der Hans-Böckler-Stiftung statt. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Europäischen Gewerkschaftsinstitut ETUI durchgeführt. Thematischer Schwerpunkt sind die gewerkschaftlichen Anforderungen an ein soziales Europa, wobei insbesondere auch das Problem der Jugendarbeitslosigkeit und der Jugendperspektiven behandelt wird. Den Eröffnungsvortrag hält Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung, zum Thema: »Europa: Traum, Albtraum, Realität. Die neue EU - wie aus dem Projekt einer Elite wieder ein Projekt der Bürgerinnen und Bürger werden kann«.
Weitere Informationen unter : http://www.otto-brenner-stiftung.de/veranstaltungen/aktuelle-veranstaltungen/15-internationale-konferenz-2014-europaeisches-gespraech-2014.html