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21. Januar 2014 2 21 /01 /Januar /2014 16:50

Erstmals errechneten Analysten, was das Atomwaffenarsenal Amerikas den US-Steuerzahler kostet: In den nächsten 30 Jahren werden die USA unvorstellbare 1000 Milliarden Dollar in Atomwaffen investieren.

Für die Interkontinentalraketen Minuteman III rechnen die Analysten mit Kosten von bis zu 120 Milliarden Dollar.

Was könnten das umfangreiche Atomwaffenarsenal Amerikas und die geplante Modernisierung den US-Steuerzahler kosten? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine jetzt veröffentlichte Studie des renommierten, privaten US-Instituts CNS, das sich auf Untersuchungen zur Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen spezialisiert hat.

Die Analysten kommen zu dem Ergebnis, dass die USA in den nächsten 30 Jahren die unvorstellbare Summe von einer Billion Dollar, also 1000 Milliarden Dollar, in den Erhalt und die Modernisierung des Atomwaffenarsenals investieren werden – falls es bei den Planungen und Absichtserklärungen bleibt.

In der 29-seitigen Studie wird darauf hingewiesen, dass es zwar einige mittelfristige Untersuchungen über die Kosten der Nuklearbewaffnung gebe, aber keine Prognose über 30 Jahre. Nur ein Gesamtüberblick und eine Langfristbetrachtung zeigten aber die wahren Kosten. Diese Summen sollte in einer Demokratie auch die Öffentlichkeit wissen, heißt es.

Langstreckenbomber und Atomwaffen-U-Boote

Die Autoren beziehen sich bei ihren Berechnungen auf mehrere Rüstungsgroßprojekte, die zusammen dann zu der gewaltigen Summe führen. So kosten allein die Entwicklung, der Bau und die Wartung von 80 bis 100 neuen Überschall-Langstreckenbombern für Atomwaffen rund 100 Milliarden Dollar.

Die geplante Anschaffung von zwölf neuen Super-U-Booten (SSBN/X) als Ersatz der 14 aktuell größten U-Boote der Ohio-Klasse mit Atombewaffnung wird mit 77 bis 102 Milliarden Dollar veranschlagt.

Allein der Betrieb jedes neuen Super-Atom-U-Boots kostet der Studie zufolge jährlich 124 Millionen Dollar. Fast 1,5 Milliarden Dollar Unterhaltskosten für die Atomwaffen-U-Boote fallen im Jahr also an.

Raketen starten von mobilen Plattformen

Ein riesiger Kostenblock sei auch die Modernisierung der von Boeing gebauten, gut 400 Interkontinentalraketen Minuteman. Für den Nachfolgetyp Minuteman III, über den im Jahr 2014 entschieden werden könnte, rechnen die Analysten mit Kosten von bis zu 120 Milliarden Dollar.

Dabei könnten die USA künftig ihre Langstreckenraketen nicht mehr nur aus Silos, sondern von mobilen Plattformen oder aus einem Tunnelsystem abfeuern. Derzeit wird analysiert, was es kostet, wenn ein Tunnelsystem wie bei einem U-Bahn-Netz zwischen Abschusspunkten gebaut würde. Auf rund 350 Milliarden Dollar veranschlagen die Analysten die Kosten für den Erhalt und den Bau modernerer Atomwaffen in den nächsten 30 Jahren.

Die Studie verweist darauf, dass die USA sowohl Interkontinentalraketen als auch U-Boote und Bomber als Träger für Atomwaffen nutzen. Allein im Zeitfenster von 2024 bis 2029 sollen nach bisheriger Planung fünf neue strategische U-Boote, 72 Langstreckenbomber und 240 neue Interkontinentalraketen in Betrieb genommen werden.

Dies wäre in der Summe eine größere Lieferung an neuen Atomwaffenträgern an die US-Streitkräfte als das aktuelle Atomwaffenarsenal von China, Großbritannien und Frankreich zusammen.

Forderung einer ehrlichen Bestandsaufnahme

Die Analysten der Studie gehen davon aus, dass die USA vor dem Hintergrund der Einsparungen im Gesamthaushalt des Staates auch vor einer Diskussion über die Kosten der Nuklearbewaffnung stehen. So wird ein hochrangiger Militär zitiert, der eine ehrliche Debatte darüber fordert, wo es sich die USA noch leisten könnten zu investieren.

Das Institut CNS (James Martin Center for Nonproliferation Studies) fordert in der Studie (The Trillion Dollar Nuclear Triad: US Strategic Modernization over the Next Thirty Years) eine ehrliche Bestandsaufnahme über die Kosten der Nuklearbewaffnung. Die letzte offizielle Schätzung sei aus dem Jahr 2010 und gehe von 214 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2020 aus. Genau ab diesem Jahr komme es dann aber zu einem starken Anstieg der Kosten.

Entscheidend bei der künftigen Entwicklung der Kosten seien auch die weiteren Beschlüsse bei den Abrüstungsverhandlungen mit Russland im sogenannten Start-Abkommen.

Nach den derzeitigen Planungen soll die Zahl der US-Atomsprengköpfe bis zum Jahr 2018 auf 1550 sinken. Ende Oktober 2013 hatten die USA 1688 strategische Atomsprengköpfe, die mit 809 Langstreckenraketen, U-Booten oder Bombern transportiert werden konnten.

Quelle: Von Gerhard Hegmann <http://www.welt.de/wirtschaft/article123783824/USA-geben-eine-Billion-Dollar-fuer-Atomwaffen-aus.html>

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