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23. August 2019 5 23 /08 /August /2019 19:22

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert schon seit vielen Jahren mehr Anerkennungskultur für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.

Bürgerschaftliches Engagement ist gelebte Demokratie und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich ehrenamtlich und freiwillig in Vereinen und Verbänden. Sie übernehmen damit Verantwortung für andere und für die Gesellschaft. Sie setzen sich im Natur- und Umweltschutz, im Sport, in Wohlfahrtsverbänden, in Gewerkschaften, in der Kultur, in Kirchen und Religionsgemeinschaften, in Migrantinnen- und Migrantenorganisationen, in der Kommune und anderswo ein. Bürgerschaftliches Engagement hat eine integrative Wirkung, denn auch viele Zugewanderte engagieren sich in Vereinen und Verbänden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich und freiwillig engagieren, haben Anerkennung und Respekt verdient. Freifahrten in Bus und Bahnen für engagierte Menschen im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements wäre ein sehr gutes Signal.

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16. Januar 2019 3 16 /01 /Januar /2019 21:04

Kaum ein Tag ohne Kampfhandlungen oder Anschläge, aber auch keine Woche, wo nicht der Drohnenkrieg oder brutales Vorgehen auch der afghanischen Armee Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern:  Unsere interaktive Karte zeigt, dass zuletzt fast das gesamte Land Schauplatz von Kämpfen und Anschlägen mit zahlreichen Opfern war.

Hierzulande werden Afghan*innen weiter vom BAMF abgelehnt. Betroffene ziehen vor Gericht, um zu ihrem Schutz zu kommen – mit Recht. Sechs von zehn BAMF-Ablehnungen zu Afghanistan wurden 2018 von Gerichten kassiert. 

Asylgesuche von Afghan*innen dürfen nicht länger unter der Annahme abgeschmettert werden, es gebe sichere Gebiete.

Diese Übersichtskarte verdeutlicht, dass mit wenigen Ausnahmen alle Landesteile Schauplätze solcher Ereignisse mit Toten und Verletzten sind.

Bewegt man den Mauszeiger über die einzelnen Provinzen, erscheinen sicherheitsrelevante Vorfälle solcher Art, die im Zeitraum vom 01. November 2018 bis zum 10. Januar 2019 stattgefunden und ihren Weg in die Berichterstattung der Medien gefunden haben.

Quelle: www.proasyl.de/news/afghanistan-ist-nicht-sicher-eine-interaktive-karte/

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14. Juni 2018 4 14 /06 /Juni /2018 19:14

Der Haushalts- und der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestags haben diese Woche die Anschaffung bewaffnungsfähiger Kampfdrohnen für eine Milliarde Euro durchgewunken. Vorerst fünf israelische Kampfdrohnen vom Typ Heron TP sollen nun für die Bundeswehr geleast werden. Damit ist die Bundesregierung einen großen Schritt weiter gekommen um im völkerrechtswidrigen Drohnenkrieg mitzuschießen.

Die Anschaffung von Kampfdrohnen für die Bundeswehr ist dabei nur ein Aspekt in dem von der Bundesregierung für die kommenden Jahre angekündigten immensen Aufrüstungsprogramm. Die Aufrüstung und die Ausweitung der direkten Kriegsbeteiligungen durch die Bundeswehr in den vergangenen Jahren geht einher mit der Hochkonjunktur für deutsche Rüstungsproduzenten. Aber auch ohne die eigene Armee als Auftraggeber boomt das Geschäft mit dem Tod. Die Bundesrepublik Deutschland ist weltweit der drittgrößte Rüstungsexporteur von Kleinwaffen (Pistolen und Gewehre) und viertgrößter Rüstungsexporteur von Großwaffensystemen (Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und Kampfpanzer).

Die Veranstaltung dient der Aufklärung über Rüstungsexportpraktiken sowie der Information über die Aufrüstungspläne der Bundesregierung und ist eine Mobilisierungsveranstaltung zu den Protesten gegen den weltweiten Drohnenkrieg in zwei Wochen an der Air Base Ramstein in Rheinland-Pfalz. Im Anschluss an den Film werden Torsten Schleip (DFG-VK) und Mike Nagler (Attac) über aktuelle Entwicklungen informieren, auf Aktivitäten der Friedensbewegung hinweisen und mit den Gästen diskutieren. Beide Referenten sind im Koordinierungskreis der Kampagne „Stop Air Base Ramstein“ aktiv.

Vom 23. Juni bis zum 1. Juli finden in Ramstein große Friedensproteste statt. Auch aus Leipzig fahren zwei Busse nach Ramstein.

Mehr Informationen und Hintergründe zur Kampagne: https://www.ramstein-kampagne.eu/

 

Am Freitag, 15.06.2018 zeigt das globalisierungskritische Kino von Attac Leipzig in der Universität Leipzig den Film „Bomben für die Welt“ (2017).

Im Anschluss findet eine Diskussion mit Torsten Schleip (DFG-VK) und Mike Nagler (Attac) statt, die beide im Koordinierungskreis der Kampagne „Stop Air Base Ramstein“ aktiv sind.

Die Veranstaltung findet im Vorfeld der Proteste gegen Drohnenkriege rund um die Air Base Ramstein statt.

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11. Juni 2018 1 11 /06 /Juni /2018 21:44

Ehemalige Minister wechseln als Lobbyisten zu Rüstungsfirmen. Und wer Waffen aus Frankreich oder Deutschland kauft, der bekommt auch gleich eine Ausbildung durch die jeweilige Armee. Externe Firmen liefern längst nicht mehr nur die Ausrüstung der Streitkräfte, sondern auch Know-how und Personal. Wie viel Outsourcing verträgt das staatliche Gewaltmonopol und was heißt das für die demokratische Kontrolle militärischer Aktionen?

Die Streitkräfte stehen unter Druck - in Deutschland wie in Frankreich. Beide Armeen sind, wie seit Jahrzehnten nicht, durch Auslandseinsätze von Afghanistan bis Nordafrika gefordert. Dabei kämpft die französische Armee - ähnlich wie die Bundeswehr - mit Finanzproblemen, schlechtem Material und Personalmangel. Outsourcing und die Zusammenarbeit mit zivilen Firmen versprechen günstige Preise und schnelle Lösungen. Bei Auslandseinsätzen geht von der Aufklärungsdrohne bis zur Wäscherei schon jetzt nichts mehr ohne Privatfirmen. Es ist zum Beispiel ein Rüstungskonzern, der das GÜZ betreibt, Deutschlands wichtigsten Truppenübungsplatz. Darüber hinaus engagieren sich unsere Politiker und Militärs für Waffenexporte in alle Welt, um die heimischen Rüstungsindustrien zu erhalten.

Unsere Autoren hatten Zugang zur französischen Armee und der Bundeswehr, konnten bei Übungen und Auslandseinsätzen wie in Afghanistan drehen und Verantwortliche aus Politik, Armee und Industrie mit ihren Recherchen konfrontieren. Die investigative Dokumentation legt offen, wie weit die Privatisierung bereits fortgeschritten ist, wie eng die Verbindungen zur Rüstungsindustrie sind und welche fatalen Folgen diese Verstrickungen in der Zukunft haben könnten.

arte: Information, Politik, Dokumentation

  • Originaltitel: Wie sie das Helfen organisieren!
  • Laufzeit: 90 Minuten
  • Produktionsjahr: 2018
  • Produktionsland: D
  • Regie: Jutta Pinzler

auf arte: Fr. 22.06.2018, 09:25 – 10:55 Uhr

Hier könnt ihr ihn online ansehen:

https://www.arte.tv/de/videos/064510-000-A/armeen-im-griff-der-konzerne/

 
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11. Juni 2018 1 11 /06 /Juni /2018 21:25

In 16 deutschen Städten veranstalteten die Streitkräfte am Samstag zum
vierten Mal den »Tag der Bundeswehr«. Die DFG-VK kommentierte am
Sonntag in einer Pressemitteilung die Protestaktionen gegen das
militaristische Spektakel:

»Wir sind zufrieden mit den Aktionen, die stattfanden«, resümiert Ralf
Buchterkirchen. Der Bundessprecher der »Deutschen Friedensgesellschaft
– Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen« (DFG-VK) hat die bundesweiten
Proteste gegen den »Tag der Bundeswehr« mitkoordiniert und war selbst
in Wunstorf bei Hannover aktiv: »Nach unseren Informationen kamen nur
halb so viele Menschen zu der Bundeswehr-Werbeveranstaltung im
Fliegerhorst Wunstorf wie von der Armee erwartet.« Man habe mit
Flugblättern viele Menschen kritisch informieren können und auch auf
dem Kasernengelände fanden Protestaktionen mit Transparenten statt – so
wie an fast allen der 16 »Tag der Bundeswehr«-Standorte.

Am Eingang der »Führungsakademie der Bundeswehr« in Hamburg konnten
Besucherinnen und Besucher in einem Sarg »probeliegen«. In Appen in
Schleswig-Holstein störten Aktive vom »Jugendnetzwerk für politische
Aktionen« (Junepa) eine Vorführung der Bundeswehr mit einem
Transparent: »Ihr übt Krieg, wir üben Frieden.« Im bayerischen Murnau
wurden die Besucherinnen und Besucher des »Tags der Bundeswehr« von
einem fünf Meter hohen zerbrochenen Gewehr begrüßt. Und in Bonn
irritierten die »Unicorns against Uniforms«, ein Dutzend
Friedensaktivistinnen und -aktivisten in Einhornkostümen, die Armee.
Auch in Flensburg, Dresden, Rostock, Ingolstadt, Mannheim und weiteren
Städten fanden militärkritische Aktionen statt. »Es ist dringend
notwendig, dass sich viele Menschen gegen die aktuelle Aufrüstung der
Bundeswehr engagieren«, appelliert Buchterkirchen.

www. dfg-vk.de

Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/333927.probeliegen-beim-tag-der-bundeswehr.html

--

»Soldat ist kein Beruf wie jeder andere«

»Tag der Bundeswehr«: Am kommenden Sonnabend wird bundesweit fürs Sterben
geworben. Ein Gespräch mit Felix Oekentorp


Interview: Markus Bernhardt

Spiel, Spaß und Spannung: Die Bundeswehr will sich als hipper
Arbeitgeber präsentieren - vom Anheuern beim Werbefest bis zur
Rückreise aus Afghanistan im Zinksarg
Foto: Maurizio Gambarini/dpa

An über 16 Standorten will die deutsche Armee am kommenden Sonnabend
den diesjährigen »Tag der Bundeswehr« begehen. Die Deutsche
Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner- und Gegnerinnen
(DFG-VK) ruft zu Protesten dagegen auf. Warum?

Events wie der »Tag der Bundeswehr« sind der Versuch, uns von der
deutschen Militärpolitik zu überzeugen und Kriegsstimmung zu
verbreiten. Für ihre Kriegseinsätze braucht die Bundeswehr mehr
Soldatinnen und Soldaten, deshalb rekrutiert die Armee mit immer
skrupelloseren Mitteln. Dabei macht sie jungen Menschen Versprechungen,
von denen sie weiß, dass sie diese später nicht einhalten kann. Von
gefährlichen Einsätzen, verletzten und toten Soldaten sowie der
verpflichtenden Teilnahme an Auslandseinsätzen ist in der Armeewerbung
keine Rede. Das würde sicher auch nicht zur Feierstimmung passen. Denn
der Dienst in der Bundeswehr ist eben kein Volksfest.

Es ist doch eigentlich schon lange Alltag, dass die Bundeswehr
öffentlich und auch in Schulen und Berufsinformationszentren für sich
wirbt.

Das ist wohl wahr. Ich sehe das mit einem weinenden und einem lachenden
Auge. Einerseits finde ich es unerträglich, dass jungen Menschen – auch
Minderjährigen unter Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention – der
Eindruck vermittelt wird, es sei eine spannende Herausforderung, sich
in Uniform zum Töten ausbilden zu lassen. Andererseits weiß ich, dass
sich weit weniger junge Menschen rekrutieren lassen, als es das
Kriegsministerium geplant hat – und selbst von denen, die angeworben
werden, beenden viele ihre Zeit bei der Bundeswehr vorzeitig.

Warum können Sie eigentlich nicht akzeptieren, dass es junge Menschen
gibt, die sich aus freien Stücken entscheiden, Soldat werden zu wollen?

Soldat ist kein Beruf wie jeder andere. Im Soldatenberuf geht es ums
Töten und Sterben, um Gewalt und Zerstörung. So wie ich Gewalt von
Mördern und anderen Straftätern nicht akzeptiere, so kann und will ich
auch den Soldatenberuf nicht gutheißen. Nur weil das eine verboten ist,
das andere aber staatlich gefördert wird, ist letzteres doch um keinen
Deut besser.

Die Bundeswehr hat ihre PR-Strategie deutlich modernisiert und
verbessert. So wurde das Bild einer reaktionären und angestaubten Armee
abgelöst von abenteuerlustigen Soldaten, die auf Youtube oder in
anderen sozialen Medien für die Bundeswehr werben. Kann die
Friedensbewegung, die oftmals von betagten Aktivisten getragen wird, da
überhaupt noch mithalten?

Es ist richtig, dass die Bundeswehr sich professionelle Unterstützung
von Werbeagenturen leistet, die ihr Image aufpolieren. Das muss ich mit
meinen Steuern auch noch mitfinanzieren. Unser Widerstand dagegen ist
einer von Menschen mit klarer Haltung und fester Überzeugung. Das ist
durch keine noch so moderne Imagekampagne zu überbieten. Wir hatten im
Mai die Bundeswehr bei drei Messen in Bochum, und jedes Mal wurden
unsere Flyer vom Messepublikum gerne genommen und gelesen.

Sie persönlich nehmen am kommenden Sonnabend nicht an den Protesten
gegen den »Tag der Bundeswehr« teil, sondern an der von der Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes veranstalteten Landeskonferenz
antifaschistischer Initiativen. Wird die zunehmende Militarisierung der
deutschen Politik dort auch Thema sein?

Antifaschismus und Frieden sind zwei Seiten der gleichen Medaille, und
so ist es für die DFG-VK selbstverständlich, bei einer
antifaschistischen Landeskonferenz aktiv mitzumachen. Ich bin dort
verantwortlich für den Workshop »Krieg, Verfolgung und Flucht« – da
geht es natürlich um die äußere Militarisierung und deren Folgen. Viele
meiner Mitstreiter werden aber aktiv und kritisch die Auftritte der
Bundeswehr begleiten.

Felix Oekentorp ist Landessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft –
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG- VK) in Nordrhein-Westfalen und
Sprecher des Ostermarsches Rhein-Ruhr

--

Die DFG-VK kündigt Protest gegen Tag der Bundeswehr am Fliegerhorst
Wunstorf an:

Anlässlich des »Tages der Bundeswehr« in Wunstorf rufen Deutsche
Friedensgesellschaft- Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
Hannover und Friedensbüro Hannover zu Protesten gegen das
Militärspektakel auf. Dazu erklären die Sprecher der DFG-VK, Ralf
Buchterkirchen und Brunhild-Müller-Reiß: »Am 9. Juni feiert die
Bundeswehr zum vierten Mal den ›Tag der Bundeswehr‹. Mit hohem
finanziellen und personellen Aufwand versucht sie ihr Image zu
verbessern und Technikbegeisterung auszunutzen, um neue Soldatinnen und
Soldaten zu gewinnen. Dagegen wenden wir uns. Krieg ist kein Spiel,
keine Hochglanzbroschüre.

Die Bundeswehr ist immer häufiger militärisch im Ausland aktiv: Von
Afghanistan über Syrien bis nach Mali. Dabei geht es darum, »deutsche«
Interessen mit Waffengewalt durchzusetzen. Events wie der »Tag der
Bundeswehr« sind der Versuch, uns von der deutschen Militärpolitik zu
überzeugen und Kriegsstimmung zu verbreiten. Da für die Kriegseinsätze
zudem mehr Soldatinnen und Soldaten verheizt werden, wirbt die Armee
mit immer skrupelloseren Mitteln neue Rekrutinnen und Rekruten. Dabei
macht sie jungen Menschen Versprechungen, die sie später nicht
einhalten kann. Von gefährlichen Kriegseinsätzen, verletzten und toten
Soldatinnen oder Soldaten sowie der verpflichtenden Teilnahme an
Auslandseinsätzen ist in der Armee-Werbung keine Rede. Das würde sicher
auch nicht zur Feststimmung passen. Denn die Bundeswehr ist eben kein
Volksfest!

Wir laden ein, mit uns am 9. Juni ab 10 Uhr vor dem Bahnhof in Wunstorf
und am Eingang zum Fliegerhorst mit Mahnwachen gegen diese Form der
Rekrutierung protestieren. Damit reihen wir uns in bundesweite Proteste
lokaler Friedensgruppen ein, die an fast allen der 16 von der
Bundeswehr ausgewählten Standorte, sich gegen deren Selbstdarstellung
wenden.

 

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7. Juni 2018 4 07 /06 /Juni /2018 22:42

Am 13. Juni 2018 werden der Verteidigungsausschuss und der Haushaltsausschuss im Bundestag voraussichtlich über ein umstrittenes Rüstungsprojekt entscheiden: die erstmalige Anschaffung von bewaffnungsfähigen Drohnen für die Bundeswehr.

Das Verteidigungsministerium hat dem Haushaltsausschuss eine Vorlage zur Bewilligung eines neunjährigen Airbus-Leasingvertrages für fünf bewaffnungsfähige Drohnen des Typs Heron TP der staatlichen Firma Israel Aeronautics Industries präsentiert. Zum ersten Mal würden deutsche Soldaten Drohnen erhalten, die Waffen tragen können. Die Kosten für das Leasing und die Wartung der neuen Drohnen betragen über eine Milliarde Euro. Die Kosten einer Bewaffnung sind noch nicht bekannt.

Die Beratung am 13. Juni wird um 9 Uhr in einer Sitzung des Verteidigungsausschusses beginnen. Etwa um 14 Uhr erfolgt die Sitzung des Haushaltsausschusses, die über die Vorlage für den Leasingvertrag der Heron TP Drohnen abstimmen soll.

„Diese Waffen haben in den Ländern, in denen sie eingesetzt wurden, nur Hass geschürt und keinen Frieden gebracht. Sie sind besonders im Rahmen von Völkerrechtsverletzungen wie sogenannte ‚gezielte’ Tötungen bekannt geworden“, sagt Elsa Rassbach, Sprecherin der US-Friedensorganisation CODEPINK und Vertreterin von Attac und DFG-VK. “Wir lehnen Kampfdrohnen auch deswegen ab, weil ihr Einsatz die Schwelle zu bewaffneten Aggressionen weiter senkt, eine neue Rüstungsspirale in Gang setzt und die Entwicklung von noch schrecklicheren Kriegsführung durch autonome Killer-Roboter fördert.“

Die Moderatorin der Friedenskoordination Berlin, Laura von Wimmersperg, betont: "Kampfdrohnen und Drohnenkrieg gehören zu den wichtigsten Themen der Friedensbewegung, weil mit der Automatisierung und der Digitalisierung der Waffensysteme ein sehr gefährliches neues Paradigma in der Kriegsführung begonnen hat. Hiermit wird sich die Menschheit vermutlich lange auseinandersetzten müssen."

+ Interviewgelegenheit mit Vertreter*innen der Friedensbewegung

Aufgrund der wichtigen Entscheidung im Bundestag am 13. Juni stehen Ihnen Vertreter*innen und Drohnenexperten der deutschen und US-Friedensbewegungen ab 8.30 Uhr vor dem Südeingang des Paul-Löbe-Hauses für Interviews zur Verfügung, wo wir die zur Sitzung
eintreffenden Bundestagsabgeordneten an ihre Verantwortung erinnern wollen. Durch eine visuell kreative Aktion wird die Besorgnis der Bevölkerung und vielen politischer Vertreter*innen über die rasche internationale Entwicklung und Verbreitung von automatisierten und digitalisierten Waffensystemen sowie über den oftmals völkerrechtswidrigen Einsatz zum Ausdruck gebracht.

Anschließend lädt die Friedenskoordination Berlin im Auftrag der bundesweiten "Drohnen-Kampagne", die von 150 Organisationen getragenen wird, zu einer Veranstaltung unter dem Titel unter dem Titel „Bewaffnungsfähige Drohnen für Deutschland?“ ein. Sie findet von 12 bis 13 Uhr zwischen dem Paul-Löbe-Haus und dem Platz der Republik statt.

Neben Vertreter*innen der Friedens- und Menschenrechtsorganisationen werden folgende Bundestagsabgeordnete zwischen 12.15 und 12.45 Uhr kurze Redebeiträge halten:

* Dr. Karl-Heinz Brunner, Mitglied der SPD im Verteidigungsausschuss, im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz und Obmann des Unterausschusses „Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung“

* Andrej Hunko, Mitglied des Parteivorstandes DIE LINKE und der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, europapolitischer Sprecher der Fraktion im Bundestag

* Katja Keul, Mitglied des Verteidigungsausschusses, Obfrau des Unterausschusses „Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung“ und Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Abrüstungspolitik.

Mitglieder der CDU/CSU und der FDP Bundestagsfraktion im Unterausschuss "Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung” sind ebenfalls angefragt worden.

Das Verteidigungsministerium hat in diesem Jahr dem Haushaltsausschuss nun fast dieselbe Vorlage zur Bewilligung eines Airbus-Leasingvertrages für fünf bewaffnungsfähige Heron TP Drohnen vorgelegt, die die SPD im letzten Jahr noch mit der Begründung abgelehnt hatte, dass das Verteidigungsministerium die Bewaffnung bereits mitgeordert habe. Laut dem Koalitionsvertrag von 2018 sollen die bewaffnungsfähigen Drohnen vorerst ausschließlich für Aufklärungszwecke eingesetzt werden. Nach einer weiteren Vorlage des Verteidigungsministeriums könnte jedoch eine Bewaffnung der Drohnen erfolgen.

Wie schon im Frühling 2017 haben viele Bürger*innen in den letzten Wochen ihre Sorge über den Kampfdrohnen-Beschaffungsplan durch Schreiben an Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen zum Ausdruck gebracht.

 

Presseeinladung als PDF:
http://t1p.de/PE-Drohnen-Veranstaltung

IPPNW
Attac Deutschland
DFG-VK
Pax Christi


Aktion und Ansprache von Bundestagsabgeordneten:
+ Mittwoch, 13. Juni, ab 8.30 Uhr
+ vor dem Südeingang des Paul-Löbe-Hauses, Berlin

Kundgebung der "Drohnen-Kampagne":
+ Mittwoch, 13. Juni, 12 bis 13 Uhr
+ zwischen Paul-Löbe-Haus und Platz der Republik, Berlin

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16. Mai 2018 3 16 /05 /Mai /2018 16:27

In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht die Informationsstelle Militarisierung den „Antimilitaristischen Podcast“. Alle Ausgaben werden vollständig GEMA-frei unter der Creative Commons-Lizenz veröffentlicht und dürfen entsprechend überall gesendet und abgespielt werden.

https://archive.org/details/201805AntimilitaristischerPodcast

 

Hier auch das Archiv der Mailinglist: http://www.imi-online.de/mailingliste/

(14. Mai 2018)
(25. April 2018)
(6. April 2018)
(20. März 2018)
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15. Mai 2018 2 15 /05 /Mai /2018 09:44

Im westfälischen Münster ging gerade der unter dem Motto »Suche Frieden« durchgeführte 101. Katholische Kirchentag zu Ende. Mit dabei war auch die Militärseelsorge der Bundeswehr. Warum dies nicht passte, welch enormer bürokratischer Apparat hinter der Militärseelsorge steht und warum sie ihre sowieso zweifelhaften Aufträge dennoch nicht erfüllt, darüber klärt jetzt eine Studie auf: »Wir wollten wissen, ob die seit Jahren anhaltende Kritik an der Militärseelsorge haltbar ist«, erklärt Victoria Kropp, Autorin der von der »Informationsstelle Militarisierung« (IMI) und DFG-VK herausgegebenen Studie. (…)

Etwa 40 Millionen Euro an Steuergeldern fließen jedes Jahr in die aktuell 82 katholischen und 94 evangelischen Militärpfarrer: »Die Zusammenarbeit ist dabei für beide Seiten von Vorteil«, erläutert Kropp. Die Kirchen würden versuchen, konfessionslose und nicht-christliche Soldatinnen und Soldaten für den christlichen Glauben und die Kirchen zu gewinnen, das Militär bekomme wiederum für seine Einsätze eine moralische Legitimation. (…)

Teuer und militaristisch: Neue Studie kritisiert die Militärseelsorge der Bundeswehr

Die vollständige Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden.


Dazu hat sich die Politikwissenschaftlerin zunächst umfassend mit der bis ins 17. Jahrhundert reichenden Geschichte der Militärseelsorge beschäftigt.  „Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg haben die Seelsorger dabei geholfen, die Moral der Soldaten hochzuhalten“, so Victoria Kropp.

Anschließend schildert sie den aktuellen Stand und analysiert die Tätigkeit der von der Bundeswehr finanzierten Kirchenleute: „Auch heute helfen die Militärpfarrer dabei, Militäreinsätze zu legitimieren“, erklärt die Autorin der Studie weiter.

Etwa 40 Millionen Euro an Steuergeldern fließen jedes Jahr in die aktuell 82 katholischen und 94 evangelischen Militärpfarrer: „Die Zusammenarbeit ist dabei für beide Seiten von Vorteil“, erläutert Victoria Kropp. Die Kirchen würden versuchen, konfessionslose und nicht-christliche Soldatinnen und Soldaten für den christlichen Glauben und die Kirchen zu gewinnen, das Militär bekomme wiederum für seine Einsätze eine moralische Legitimation.


Die DFG-VK betreibt zu dem Thema der Studie bereits seit Jahren die Kampagne „Militärseelsorge abschaffen“ (www.militaerseelsorge-abschaffen.de):

Wir fordern eine konfessionsunabhängige Soldatenseelsorge, die vollkommen vom Militär getrennt ist“, erklärt Thomas Carl Schwoerer, Bundessprecher der DFG-VK dazu:

„Beraterinnen und Berater müssen dabei auch Möglichkeiten zum Ausstieg aus dem Armeedienst anbieten“, so Schwoerer. Ein Werben für Kriegseinsätze, wie es gerade beim katholischen Kirchentag geschehen ist, soll nach Willen der Friedensorganisation in Zukunft nicht mehr möglich sein.

Die vollständige Studie kann hier kostenlos heruntergeladen und bald auch in gedruckter Form im DFG-VK-Webshop bestellt werden.

Für Interviews und bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Victoria Kropp und Thomas Carl Schwoerer:

Deutsche Friedengesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen/ Informationsstelle Militarisierung, Stuttgart/Tübingen den 14. Mai 2018

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23. April 2018 1 23 /04 /April /2018 20:42

Frage: Wie bekommt man als Rüstungsunternehmen einen leichten Zugang zur Politik?

Antwort: Man gründet einen gemeinnützigen Verein – und besetzt die Gremien mit Bundestagsabgeordneten. Genau dies tut die Waffenlobby.

Nach abgeordnetenwatch.de-Recherchen sind derzeit mindestens vier Parlamentarier in einem Rüstungsverein tätig, drei von ihnen sitzen gleichzeitig im Verteidigungsausschuss des Bundestages. Auf diese Weise erhält die Waffenindustrie frühzeitig Informationen und kann politische Entscheidungen im eigenen Interesse beeinflussen.

Wie die Rüstungslobby Politiker umgarnt

Empfehlung: Die ZDF-Satiresendung "Die Anstalt" hat ihre letzte Ausgabe dem Einfluss der Rüstungslobby gewidmet.

Um weiter gute Geschäfte machen zu können - auch mit der Bundeswehr -, ist für die Rüstungskonzerne ein enger Kontakt zur Politik von großer Bedeutung. Deswegen hat sich die Waffenlobby in Vereinen organisiert, die u.a. der diskreten Kontaktpflege zu Mitgliedern des Bundestages und Beamten des Verteidigungsministeriums dienen. 

Mitglieder sind die großen Rüstungskonzerne

Zu den wichtigsten dieser Lobbyvereine zählen hierzulande der Förderkreis Deutsches Heer (FKH, mehr in der Lobbypedia), die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT, s. Lobbypedia) und die Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP, s. Lobbypedia). Im FKH und in der DWT sind die meisten großen Rüstungskonzerne vertreten, unter anderem Heckler & Koch, Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall. Die GSP legt ihre Mitglieder nicht offen, sie arbeitet jedoch eng mit der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik zusammen.

Nach abgeordnetenwatch.de-Recherchen besetzen derzeit auch mehrere Bundestagsabgeordnete einen Posten in den Lobbyvereinen:

  • Dirk Vöpel (SPD) ist Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik. Im Bundestag gehört er dem Verteidigungsausschuss an.
  • Reinhard Brandl (CSU) ist Vizepräsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik und Mitglied im Präsidium des Förderkreis Deutsches Heer. Er gehört dem Verteidigungs- sowie dem Haushaltsausschuss an.
  • Henning Otte (CDU) ist ebenfalls Präsidiumsmitglied im Förderkreis Deutsches Heer, im Bundestag sitzt er im Verteidigungsausschuss.
  • Markus Grübel (CDU) übt eine Nebentätigkeit als Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sicherheitspolitik aus. Im Bundestag gehört er dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung an.

Dass Bundestagsabgeordnete in den Gremien der Lobbyvereine sitzen, hat für die Waffenhersteller einen unschätzbaren Wert. Auf diese Weise gelangen sie frühzeitig an Informationen über politische Vorhaben und können im Vorfeld parlamentarischer Entscheidungsprozesse informell Einfluss nehmen. Entsprechend warb etwa die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik in der Vergangenheit bei neuen Mitgliedern unverhohlen mit "Information aus erster Hand", wie der SPIEGEL 2015 berichtete

Dass die Vereinsposten häufig mit Abgeordneten aus dem Verteidigungs- sowie dem Haushaltsausschuss des Bundestags besetzt werden, ist wenig verwunderlich. Der Haushaltsausschuss ist für die Rüstungslobby wichtig, da hier u.a. der tatsächliche Finanzbedarf der Bundeswehr für Rüstungsanschaffungen festgelegt wird. 

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16. April 2018 1 16 /04 /April /2018 01:37
Die nachfolgende Begründungs-Rede von US-Präsident D. Trump ist - vor allem auch vor dem Hintergrund der US-Intervention in Irak 2003 - an Zynismus schwer zu überbieten. 
 
Wegen ihrer religiösen Passagen ist sie auch ein Weckruf an die
Kirchen, möglichst schnell deutlichen Widerspruch zu formulieren.
 

Trumps Syrien-Ansprache im Video  "Es sind die Verbrechen eines Monsters"

(…) Keine Menge amerikanischen Blutes kann dauerhaft Frieden und
Sicherheit im Nahen Osten schaffen. Es ist ein unruhiger Ort. Wir
werden versuchen, es zu einem besseren Ort zu machen, aber es ist ein
unruhiger Ort. Die Vereinigten Staaten werden ein Partner und ein
Freund sein, aber das Schicksal der Region liegt in den Händen ihrer
eigenen Leute. (…)
 
Heute haben die Nationen Großbritanniens, Frankreichs und der USA ihre
rechtschaffene Macht gegen Barbarei und Brutalität eingesetzt.
 
Heute Abend bitte ich alle Amerikaner, ein Gebet für unsere edlen
Krieger und unsere Verbündeten zu sprechen, während sie ihre Einsätze
ausführen.
 
Wir beten, dass Gott den Leidenden in Syrien Trost spendet. Wir beten,
dass Gott die ganze Region in eine Zukunft der Würde und des Friedens
führen wird.
 
Und wir beten, dass Gott weiterhin über die Vereinigten Staaten wachen
wird und sie segnen wird. (…)
 
——————
 
In der heutigen SZ-Printausgabe, 14./15. April 2018  schreibt Alan Cassidy 
auf Seite 8 unter dem Titel:
 
Frontal gegen den Willen der Basis
Schluss mit Interventionen - das war eines von Trumps zentralen Wahlversprechen. 

Nun steht er kurz davor, es zu brechen.

 
„ (…) Mit dem neuen Außenminister Mike Pompeo steht nun das, was manche
in Washington Trump ‚Kriegskabinett' nennen. (…) Doch als
Kongressabgeordneter hatte er sich immer wieder für eine hartes, auch
militärisches Vorgehen gegen Nordkorea und Iran ausgesprochen. Und vor
dem Senat machte Pompeo unmissverständlich klar, dass er die bisherige
US-Politik gegenüber Russland für zu lasch hält. Das verbindet ihn mit
John Bolton, dem neuen Sicherheitsberater. (…)
 
Drei hochrangige Berater haben den Nationalen Sicherheitsrat diese
Woche verlassen. Nach Medienberichten plant Bolton, sie durch frühere
Weggefährten zu ersetzen. ‚Die guten alten Tage sind wieder da’, sagte
ein Vertrauter Boltons dem Magazin The Atlantic erfreut, ‚ Wir sind
zurück‘. „
 
 
——————
 
Der Zeitpunkt des Syrien-Angriffs könnte auch mit der nachfolgenden Buchveröffentlichung in Zusammenhang stehen:  13. April 2018
 

USA  Erinnerungen in Orange

Der im vergangenen Jahr geschasste FBI-Chef James Comey präsentiert sein Trump-Buch. Er lässt darin kein gutes Haar an seinem Präsidenten.

Von Christian Zaschke, New York
 
Die für Trump gefährlichste Passage ist eine, über die Comey schon
einmal Auskunft gegeben hat. Nachdem Trump seinen
Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn feuern musste, weil dieser im Amt
gelogen hatte, sagte er angeblich zu Comey, dass er hoffe, dieser
könne die Sache auf sich beruhen lassen. Flynn sei doch ein guter
Mann. Die Frage ist, ob diese Bitte so ernst zu nehmen war, dass sie
eine Aufforderung zur Einflussnahme auf die oder gar zur Behinderung
der Justiz darstellt. Comey nennt die Szene "besorgniserregend".
 
Am interessantesten sind die Passagen, in denen Comey das System Trump
beschreibt und Einschätzungen von dessen Charakter anbietet. Comey hat
in seiner Laufbahn unter anderem lange gegen die New Yorker Mafia
ermittelt, und als er erstmals mit Trump und dessen Team zusammensaß,
wähnte er sich in diese Zeit zurückversetzt. "Ich fühlte mich an die
Klubs der New Yorker Mafia erinnert, die ich in den 1980er- und
1990er-Jahren als Staatsanwalt kennengelernt hatte", schreibt er: "Der
Ravenite Club der Gambinos. The Palma Boys Social Club, in dem ,Fat
Tony' Salerno mit seinen Kumpels feierte. Das Café Giordano, wo dem
FBI 1988 ein erster großer Schlag gegen die Dons gelungen war." Dass
ein ehemaliger FBI-Chef den amtierenden amerikanischen Präsidenten so
offen mit Mafia-Bossen vergleicht, ist durchaus bemerkenswert.
 
Comey beschreibt Trump als habituellen Lügner, als unethischen
Anführer, der frei sei von menschlichen Emotionen und alles seinem Ego
unterordne. Nichts, aber auch wirklich nichts Gutes kann Comey an
Trump finden. Was dessen Präsidentschaft für die USA bedeutet, hat er
so zusammengefasst: "Wir durchleben in unserem Land gerade eine
gefährliche Zeit, mit einem politischen Klima, in dem Fakten
angezweifelt, fundamentale Wahrheiten infrage gestellt, Lügen für
normal erklärt und unethisches Verhalten ignoriert, entschuldigt oder
sogar belohnt werden."
 
Trump reagierte am Freitag auf seine Art - über Twitter bezeichnete er
Comey als "verlogenen Schleimscheißer".
 
 
—————
 
Sollte tatsächlich ein Chemiewaffenlager getroffen worden sein - just zu dem Zeitpunkt, als ein OPCW-Team in Syrien seine Untersuchungen beginnen wollte - stellt sich die Frage: Haben die drei Nato-Staaten USA, Großbritannien und Frankreich damit nicht den Tod weiterer Menschen in Kauf genommen? 
 
Warum fällt dieser Widerspruch in der Bombardierungsbegründung nur wenigen
Medien auf und wird entsprechend thematisiert?
 
 
 
      
Samstag, 14.04.2018   05:06 Uhr

Nach Ankündigung von Donald Trump 

USA bombardieren Chemiewaffen-Ziele in Syrien

Ein Forschungszentrum in Damaskus und ein Chemiewaffenlager in Homs wurden getroffen: 

Die USA haben zusammen mit Frankreich und Großbritannien Ziele in Syrien bombardiert. 

(…)
 
————————
 
Da es keinerlei völkerrechtliche Grundlage für den heutigen nächtlichen
Angriff gab, stellt er eine eindeutige Völkerrechtsverletzung dar:
 
 
14. April 2018     08:02
Konflikte

Syrien: Angriff verstößt gegen internationales Recht

Direkt aus dem dpa-Newskanal
Damaskus (dpa) - Syrien hat den Angriff der drei Westmächte auf dasLand als "offenen Verstoß" gegen internationales Recht "auf Schärfste"kritisiert. Das Außenministerium in Damaskus forderte dieinternationale Gemeinschaft in einer Mitteilung dazu auf, die"Aggression" zu veurteilen. Diese stelle eine Bedrohung für Friedenund Sicherheit in der Welt dar. Der Angriff sei zeitgleich mit derAnkunft der Ermittlungskommission der Organisation für das Verbot mitChemiewaffen in Syrien erfolgt. Die Ermittler sollen herausfinden, obvor einer Woche in der Stadt Duma Giftgas eingesetzt wurde.
——————————
 
Hier die Reaktion aus Moskaus:
 
 
Samstag, 14.04.2018   09:17 Uhr 

Reaktionen auf US-Militärschlag Putin fordert Sitzung des Uno-Sicherheitsrates

Russland hat den Angriff der USA, Frankreichs und Großbritanniens in Syrien scharf kritisiert. 

Präsident Putin appellierte an die Uno. Das Assad-Regime spricht von "barbarischer und brutaler Aggression".

 
 
(…) Der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, drohte
mit Konsequenzen, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet.
Wie diese aussehen könnten, blieb zunächst unklar. Es sei jedenfalls
"inakzeptabel und unzulässig", den russischen Präsidenten Wladimir
Putin zu beleidigen, sagte Antonow weiter.
 
Das russische Außenministerium erklärte in Moskau, die westlichen
Angriffe kämen zu einem Zeitpunkt, an dem Syrien gerade eine "Chance
auf eine friedliche Zukunft" gehabt habe. Russland hatte 2015 auf
Seiten Assads in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen. Das russische
Verteidigungsministerium teilte indes mit, es seien keine Raketen der
USA und ihrer Verbündeten in den "Verantwortungsbereich" der
russischen Luftabwehr eingedrungen. 

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Hier die m.E. skandalöse Reaktion der deutschen Bundesregierung:
 
 
 
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
 
Samstag, 14. April 2018
 
 
Bundeskanzlerin Merkel zu den Militärschlägen der USA, Großbritanniens
und Frankreichs in Syrien
 
 
Im syrischen Duma sind vor wenigen Tagen durch einen abscheulichen
Chemiewaffenangriff zahlreiche Kinder, Frauen und Männer ums Leben
gekommen. Alle vorliegenden Erkenntnisse weisen auf die Verantwortung
des Assad-Regimes hin, das auch in der Vergangenheit vielfach
Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hat. Zum
wiederholten Mal hat Russland auch im vorliegenden Fall durch seine
Blockade im UN-Sicherheitsrat eine unabhängige Untersuchung der
Geschehnisse verhindert.
 
Im Hinblick hierauf haben unsere amerikanischen, britischen und
französischen Verbündeten heute Nacht gezielte Luftschläge gegen
militärische Einrichtungen des syrischen Regimes durchgeführt. Dieses
Vorgehen hat zum Ziel, die Fähigkeit des Regimes zum
Chemiewaffeneinsatz zu beschneiden und es von weiteren Verstößen gegen
die Chemiewaffenkonvention abzuhalten.
 
Wir unterstützen es, dass unsere amerikanischen, britischen und
französischen Verbündeten als ständige Mitglieder des
UN-Sicherheitsrats in dieser Weise Verantwortung übernommen haben. Der
Militäreinsatz war erforderlich und angemessen, um die Wirksamkeit der
internationalen Ächtung des Chemiewaffeneinsatzes zu wahren und das
syrische Regime vor weiteren Verstößen zu warnen. 100 Jahre nach
Beendigung des Ersten Weltkrieges sind wir alle aufgerufen, einer
Erosion der Chemiewaffenkonvention entgegenzuwirken. Deutschland wird
alle diplomatischen Schritte in diese Richtung entschlossen
unterstützen.
 
—————
 
Die Bundeskanzlerin hatte noch vor zwei Tagen erklärt,
dass sich Deutschland an Militäraktionen nicht beteiligen wird -
was in Spannung zu dieser Meldung steht:
 
 
www.heise.de/tp/news/Deutsches-Marineschiff-mit-US-Flugzeugtraeger-auf-dem-Weg-ins-Mittelmeer-4017541.html?wt_mc=nl.tp-aktuell.taeglich
      
Deutsches Marineschiff mit US-Flugzeugträger 

auf dem Weg ins Mittelmeer


11. April 2018 

Harald Neuber
 
Fregatte "Hessen" begleitet US-Kampfverband. Verlegung war geplant,
bekommt wegen Syrien-Krise aber neue Brisanz
 
Die deutsche Fregatte "Hessen" ist heute nach Informationen
der US-Marine mit dem US-Flugzeugträger "Harry S. Truman" in
Richtung Mittelmeer aufgebrochen. Die "Hessen" lag zuletzt im
Marinehafen von Norfolk und soll, wie es bei der US-Marine heißt, den
US-Kampfverbund von gut einem Dutzend Kriegsschiffen um die "USS Harry
S. Truman" auf der ersten Wegstrecke begleiten.
 
"Derzeitig ist geplant, dass die Fregatte nach Ankunft im
Mittelmeer beim Verband verbleibt und mit diesem an verschiedenen
Übungen teilnehmen wird", hieß es auf Anfrage von Telepolis aus
dem Marinekommando. Genaue Planungen würden nach Ankunft des Verbandes
im Mittelmeer erfolgen. (…)
 
————————
 
n-tv hat einen Liveticker zum Angriff auf Syrien eingerichtet, daraus zwei Meldungen:
 
Samstag, 14. April 2018
 
 
14:17 Sicherheitsrat tritt in Kürze zusammen +++

Der UN-Sicherheitsrat kommt am Samstag um 17.00 Uhr zusammen. 
Die Sondersitzung wurde von Russland nach den Luftangriffen in Syrien beantragt.
 
(…)
 
 
13:17 OPCW macht in Duma weiter +++
 
Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) will ihre
Mission in Duma fortsetzen. In einer Erklärung der Organisation heißt
es: "Das Team der Fact Finding Mission (FFM) der Organisation für das
Verbot chemischer Waffen wird seine Entsendung nach Syrien fortsetzen,
um Fakten über die Vorwürfe der Verwendung chemischer Waffen in Duma
zu ermitteln."
 
(…)
 
12.07 Vollmer: Macron ist entzaubert +++
 
Antje Vollmer, ehemalige Vizepräsidentin des Bundestags, 
kritisiert die Angriffe auf Syrien scharf. 
 
"Es handelt sich um einen eindeutigen Bruch des Völkerrechts,
eine feindlichen Akt gegen den UN-Generalsekretär, der klar vor
solchen Aktionen gewarnt hatte", sagte sie im Interview mit n-tv.de.
Zudem sei der Angriff ein Hohn angesichts der Untersuchungskommission,
die heute erst anreisen sollte, um den möglichen Einsatz von
Chemiewaffen zu untersuchen. Vollmer: "Es ist auch ein Schaden für
Europa eingetreten durch die Selbstermächtigung von Großbritanniens
Premierministerin Theresa May und Frankreichs Präsident Emmanuel
Macron. So schnell entzaubert sich eine vermeintliche Lichtgestalt.“ 
(…)

---

Clemens Ronnefeldt
Referent für Friedensfragen beim deutschen 
Zweig des internationalen Versöhnungsbundes

Spendenkonto für die Arbeit des
Versöhnungsbund-Friedensreferates:

Kontoinhaber: Versöhnungsbund e.V.
IBAN DE40 4306 0967 0033 6655 00
Stichwort: Friedensreferat/C. Ronnefeldt

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