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20. November 2019 3 20 /11 /November /2019 20:59

Mit einer gemeinsamen „Charta für Zivilgesellschaft und Demokratie“ haben zwölf Dachverbände und Netzwerke auf die Bedeutung einer unabhängigen Zivilgesellschaft für eine lebendige und starke Demokratie hingewiesen.

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG

von Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“, BAGSO - Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), Deutscher Bundesjugendring (DBJR), Deutscher Fundraising Verband, Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutscher Spendenrat, Deutscher Kulturrat, Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB), Forum Umwelt und Entwicklung, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Verband für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO)

„Wir beobachten mit Sorge zunehmende Forderungen aus dem politischen Raum, gemeinnützige Organisationen in ihrer Arbeit einzuschränken – sei es durch politische Vorstöße zur Aberkennung ihres Status der Gemeinnützigkeit, durch Diffamierungen, durch Kürzung von Fördermitteln oder durch Einschränkung ihrer Klagebefugnisse. Bestrebungen dieser Art betrachten wir als Missachtung aktiver Zivilgesellschaft und lehnen dies ab“, so die Position der beteiligten Organisationen.

Nach Überzeugung der Dachverbände und Netzwerke übernehmen zivilgesellschaftliche Organisationen neben dem täglichen gesellschaftlichen Engagement eine Brückenfunktion zwischen Bevölkerung und Politik. Ihre bisweilen kritische Begleitung und Kontrolle politischer Prozesse gehört zum anerkannten demokratischen Selbstverständnis freiheitlicher Gesellschaften. Dabei hat zivilgesellschaftliches und gemeinnütziges Engagement immer auch eine politische Dimension. Dieses Engagement ist für eine lebendige Demokratie unverzichtbar und muss durch eine zeitnahe Reform des Gemeinnützigkeitsrechts gestärkt werden. Denn bislang können tagespolitische Äußerungen zu Themen, die nicht offensichtlich mit den Satzungszwecken verbunden sind, zum Verlust der Gemeinnützigkeit führen. Zudem hängt die Gemeinnützigkeit von Organisationen, die sich überwiegend politisch betätigen, von der Rechtsauslegung der Finanzbehörden ab.

„Zivilgesellschaftliche Organisationen sind nicht die Meckerer, sondern die Gestalter des gesellschaftlichen Zusammenhalts und legen bei Bedarf den Finger in die Wunde. Wenn eine sich selbst ermächtigende Zivilgesellschaft vom Staat ausgetrocknet wird - und das können wir leider in einigen europäischen Ländern beobachten - stirbt letztlich auch ein wichtiger Teil der Demokratie“, so die Organisationen in ihrer Einschätzung. Die Dachverbände und Netzwerke stellen sich gemeinsam gegen die wachsende Bedrohung der Gemeinnützigkeit und wollen sich mit ihrer Charta verstärkt für sichere Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement seitens der Politik einsetzen.

Weitere Informationen
Die „Charta für Zivilgesellschaft und Demokratie“ ist hier erhältlich.

Quelle: https://venro.org/presse/detail/demokratie-lebt-von-der-staerke-ihrer-zivilgesellschaft-dachverbaende-legen-gemeinsame-charta-fuer-gemeinnuetziges-engagement-vor/

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20. November 2019 3 20 /11 /November /2019 20:51

Durch das Attac-Urteil sind potentiell alle gemeinnützigen Vereine gefährdet, die sich politisch einmischen. Es kann aber keine Alternative sein, jede politische Äußerung zu unterlassen. Denn genau das wäre eine Beschädigung der Demokratie und eine Einschränkung des Handlungsspielraums.

Anfang des Jahres hat der Bundesfinanzhof (BFH) ein Urteil zum globalisierungskritischen Vereins Attac gefällt, das kurzzeitig viel Aufmerksamkeit auf das Thema Gemeinnützigkeit lenkte. Seitdem sorgen sich viele Vereine und Stiftungen um ihren Status. Mit der Bürgerbewegung Campact und dem Ludwigsburger Verein DemoZ haben inzwischen mindestens zwei weitere Vereine die Gemeinnützigkeit verloren. In beiden Fällen begründeten die Finanzämter ihre Entscheidungen mit dem Attac-Urteil.

Beim Status der Gemeinnützigkeit geht es um weit mehr als ein Steuerprivileg. Es betrifft den Zugang zu Fördermitteln, es geht um das Vertrauen von Spenderinnen und Spendern, um das Ansehen in der Öffentlichkeit. In Deutschland gibt es kein NGO-Gesetz. Das Recht der Gemeinnützigkeit ist das Statusrecht zivilgesellschaftlicher Organisationen. Ein Verein, der nicht gemeinnützig ist, muss das Fehlen dieses Status erklären und rechtfertigen.

Zu berücksichtigen ist auch: Viele Menschen gehen davon aus, dass gemeinnützige Vereine die eigenen Mitglieder fördern; dass Menschen in einen Verein eintreten und sich dort engagieren, um ihre eigenen Interessen zu fördern. Diese Auffassung steht dem Grundsatz der Gemeinnützigkeit diametral gegenüber: Selbstlos das Allgemeinwohl zu fördern.

Im Mittelpunkt steht das Wohl der Allgemeinheit

Dass es tatsächlich um das Wohl der Allgemeinheit und nicht um das Wohl der Mitglieder geht, ist bei Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit offensichtlich: Wer Mitglied oder Spenderin ist, hat davon selbst nichts außer vielleicht einem Hauch guten Gewissens und mal einen netten Info-Abend im Weltladen. Doch das Missverständnis erklärt einiges rund um die Debatte über die Gemeinnützigkeit von Attac Deutschland. Manche glauben, Attac und anderen Vereinen ginge es darum, eigene Interessen durchzusetzen. Dabei gibt es auch Attac-Mitglieder, die viele Steuern zahlen, aber das Steuersystem zu ihren Ungunsten ändern wollen – zum Wohle der Allgemeinheit.

Auch der BFH geht in seinem Urteil zur Gemeinnützigkeit von Attac offenbar davon aus, dass politische Tätigkeit nur bedeuten könne, für eigene Interessen tätig zu sein. Dieses Verständnis schlägt über Attac auf weitere Vereine durch, vor allem diejenigen, die keinen spezifischen gemeinnützigen Zweck wie Umweltschutz oder Gleichstellung von Mann und Frau zur Verfügung haben. So wurde im Oktober 2019 dem kleinen, ehrenamtlich betriebenem Kultur- und Bildungsverein „Demokratisches Zentrum Ludwigsburg“ (DemoZ) die Gemeinnützigkeit aberkannt, da der Verein mit seiner Bildungsarbeit eigene Auffassungen durchsetzen wolle. Völlig unberücksichtigt bleibt im Attac-Urteil und im DemoZ-Aberkennungs-Bescheid, ob dies Auffassungen des Vereins sind oder ob Teilnehmer von Bildungsveranstaltungen selbstbestimmt zu eigenen Auffassungen gekommen sind und daran weiterarbeiten wollen.

Doch die Finanzverwaltung geht noch weiter: Auch da, wo ein spezifischer gemeinnütziger Zweck der Abgabenordnung verfolgt wird, dürften politische Mittel zur Zweckverfolgung nicht überwiegen. Damit wird die Freiheit gemeinnütziger Organisationen beschränkt, ihre Mittel zu wählen. Die Sichtweise soll nun sogar ins Gesetz geschrieben werden. Das wäre also eine spezialgesetzliche Regelung für NGO.

Jegliche politische Äußerung zu unterlassen, wäre eine Beschädigung der Demokratie

Stattdessen bräuchte es die gesetzliche Klarstellung, dass gemeinnützige Organisationen ihre Mittel zur Zweckverfolgung frei wählen dürfen, so lange sie damit nicht Parteien fördern, nicht selbst zu Wahlen antreten und nicht gegen allgemeine Gesetze verstoßen. Es fehlen im Gesetz spezifische Zwecke wie die Förderung der Menschenrechte, der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens.

Weil Zwecke fehlen, trifft das Attac-Urteil in erster Linie Organisationen, die sich deshalb Meta-Zwecken bedienen wie der (politischen) Bildung, der Förderung des demokratischen Staatswesens oder der Förderung von Wissenschaft und Forschung. Doch es sind potentiell auch alle gemeinnützigen Vereine gefährdet, die politische Forderungen erheben oder sich in anderer Weise politisch einmischen, etwa durch Aufrufe zu Demonstrationen. Gemeinnützige Vereine können sich auf sicheren Boden begeben, in dem sie jede politische Äußerung unterlassen. Doch genau das wäre eine Beschädigung der Demokratie und eine Einschränkung des Handlungsspielraums. Mehr zu möglichen Folgen des Urteils für einzelne Vereine lesen Sie hier.

Ende Oktober haben zwölf Dachverbände und Netzwerke gemeinnütziger Organisationen in der „Charta für Zivilgesellschaft und Demokratie“ erklärt, dass es selbstverständlich zu ihrer Arbeit gehört, die Gesellschaft mitzugestalten und auch politische Positionen zu beziehen. Dieses Selbstverständnis sollten gemeinnützige Vereine in die Berichterstattung tragen – denn Zivilgesellschaft ist vielfältig und braucht dafür Freiraum.


Stefan Diefenbach-Trommer beschäftigt sich seit 2015 im Auftrag von mehr als 130 Vereinen und Stiftungen mit dem Gemeinnützigkeitsrecht. Er arbeitet als Vorstand der Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung„.

Quelle: http://blog.venro.org/grenzen-der-gemeinnuetzigkeit-zivilgesellschaft-muss-unbequem-sein-duerfen/

siehe auch: charta_der_Zivilgesellschaft_2019.pdf 213 KB

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10. November 2019 7 10 /11 /November /2019 22:51

Big-Data-Kraken zu meiden, ist gar nicht so einfach – erstens wegen ihrer faktischen Monopolstellung und zweitens, weil kaum noch jemand überblickt, welcher Dienst eigentlich zu welchem Konzern-Imperium gehört. Deshalb haben wir die Dienste und Plattformen mit der größten Verbreitung zusammengestellt. Am Schluss des Artikels listen wir kurz auf, welche Dienste wir empfehlen, sodass die großen Konzerne gemieden werden können.

Quelle: https://digitalcourage.de/digitale-selbstverteidigung/wer-gehoert-zu-wem

Amazon (doppelter BBA 2015 [1] [2], 2018)

  • der Online-Buchhändler AbeBooks und dessen Marke ZVAB (Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher)
  • Sprachassistenten wie Alexa oder Amazon Echo (Hardware, Lautsprecherboxen mit Mikrofon)
  • Audible (Online-Plattform für Hörbücher mit eigener Hörbuch-App)
  • die Amazon-Clouds
  • der Fire TV Stick
  • der Amazon Online-Shop
  • Amazon Prime Video
  • Kindle (u.a. E-Books-Reader und -Apps für Mobilgeräte)
  • das Live-Streaming-Videoportal Twitch.tv
  • Amazon Web Services (AWS) – in der Unternehmenswelt Marktanteile über 50 Prozent
  • Unternehmen, die Amazon aufgekauft hat: Wikipedia (englisch)

Apple (BBA 2011, 2013)

  • Apple-Computer und -Notebooks
  • der App Store auf iPhone und iPad
  • HomePod (Lautsprecher mit Mikrofon und Siri-Assistenzsystem)
  • die iCloud
  • das iOS-Betriebssystem auf Mobilgeräten bzw. Mac-iOS auf Apple Computern
  • jede Menge iDinge, z.B. iPhone, iPads, iPods usw.
  • iTunes
  • Look Around ähnlich wie Google Streetview
  • Apple Maps/Karten (ist automatisch auf Apple-Mobilgeräten vorinstalliert)
  • Apple Podcasts
  • QuickTime (Media-Player und -Server – werden beim iTunes-Update immer mit angeboten)
  • der Safari-Webbrowser
  • Siri als sprachgesteuertes Assistenzsystem auf Apple-Geräten
  • Unternehmen, die Apple aufgekauft hat: Wikipedia (englisch)

Facebook (BBA 2011)

  • facebook.com (das soziale Netzwerk)
  • jede Menge Tracking-Dienste, das heißt, im Hintergrund beim „normalen“ Surfen werden Informationen an Facebook gesendet (beispielsweise Facebook Conversion, Facebook Connect)
  • Instagram
  • Libra – Bezahldienst, noch in Planung
  • Facebook Messenger
  • die VR-Datenbrille Oculus
  • der Messenger WhatsApp
  • Unternehmen, die Facebook aufgekauft hat

 

Digitalcourage versucht, Informationen wie diese so aktuell wie möglich zu halten. Dies ist aufwändige Arbeit. Unterstützen Sie uns dabei und werden Sie Fördermitglied.

 

Google (BBA 2013)

  • Alles, was Google heißt: die Google Suchmaschine, Google Maps, Google Streetview, Google Playstore, Google Docs, Google Cloud, Google Chrome Cast
  • Android ist ein Google-Produkt. Es basiert auf der freien Software Linux, aber das von Smartphone-Herstellern vorinstallierte Android enthält viel undurchschaubare Software von Google und den Hardware-Herstellern.
  • die Blogging-Websites blogger.com und blogspot.com
  • das meistgenutzte Captcha „reCaptcha“, mit dem wir Google und leider auch vielen anderen Diensten oft beweisen müssen, dass wir Menschen sind, indem wir Ampeln, Busse, Ladengeschäfte oder anderes anklicken
  • der Chrome-Browser
  • Firebase (oft in Apps eingebunden, ohne dass Nutzer.innen davon erfahren)
  • Gmail alias Google Mail (name@gmail.com lässt sich synonym für name@googlemail.com benutzen)
  • die Videokonferenz-Plattform Hangouts (wird demnächst verändert angeboten)
  • die Foto-Verwaltung Picasa
  • Google Analytics, Tag Manager, Google Fonts, AdSense (diese Dienste sind oft, ohne dass es auffällt, in fremden Websites eingebunden)
  • Webentwicklung: Angular, Lighthouse, Puppeteer, Workbox, PageSpeed Insights
  • VirusTotal, ein Webdienst, mit dem man Dateien durch viele Virenscanner prüfen lassen kann
  • das Video- und Streaming-Portal YouTube
  • der Name des Mutterkonzerns von Google ist Alphabet. Dieser hat viele Unternehmen aufgekauft: Wikipedia, englisch.

Microsoft (BBA 2002, 2018)

  • die Cloud Azure
  • die Suchmaschine Bing
  • das Sprachassistenz-System Cortana
  • die Webbrowser Edge und Internet Explorer
  • die Sourcecode-Plattform GitHub
  • der Analytics-Dienst HockeyApp, der Teil vieler Mobile-Apps ist
  • das Augmented-Reality-Headset HoloLens
  • das Karrierenetzwerk LinkedIn
  • das Lehrvideoportal Lynda.com, auch bekannt als LinkedIn Learning
  • Ingame-Werbedienstleister Massive
  • das Entwickler-Studio Mojang bzw. das Spiel Minecraft
  • das Video-Portal Mixer
  • die ERP-Systeme Navision
  • MS Office (Word, Excel, Powerpoint, Outlook, Access, OneNote) und Online-Office 365
  • die Video- und Chat-Plattform Skype
  • der Microsoft Store
  • das Tablet/Notebook-Reihe Surface
  • die Android- und iOS-Tastatur SwiftKey
  • die Gruppen-Kommunikation Microsoft Teams
  • die Betriebsystemreihe Windows
  • der Gruppen-Aufgabenplaner Wunderlist
  • die Software-Firma Xamarin, Entwickler des Software-Frameworks Mono
  • die Spielekonsolen-Modellreihe und Gaming-Dienste Xbox
  • das soziale Netzwerk Yammer [2012]
  • Unternehmen, die Microsoft aufgekauft hat

Wir empfehlen folgende Alternativen:

Ein etwas ausführlicherer Artikel zur schnellen Einführung ist Selbstverteidigung für Eilige, wir bieten außerdem auf den Selbstverteidigungs-Seiten viele Artikel mit mehr Details an.

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23. August 2019 5 23 /08 /August /2019 19:22

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert schon seit vielen Jahren mehr Anerkennungskultur für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.

Bürgerschaftliches Engagement ist gelebte Demokratie und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich ehrenamtlich und freiwillig in Vereinen und Verbänden. Sie übernehmen damit Verantwortung für andere und für die Gesellschaft. Sie setzen sich im Natur- und Umweltschutz, im Sport, in Wohlfahrtsverbänden, in Gewerkschaften, in der Kultur, in Kirchen und Religionsgemeinschaften, in Migrantinnen- und Migrantenorganisationen, in der Kommune und anderswo ein. Bürgerschaftliches Engagement hat eine integrative Wirkung, denn auch viele Zugewanderte engagieren sich in Vereinen und Verbänden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich und freiwillig engagieren, haben Anerkennung und Respekt verdient. Freifahrten in Bus und Bahnen für engagierte Menschen im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements wäre ein sehr gutes Signal.

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12. April 2019 5 12 /04 /April /2019 23:02

noch 50 Tage bleiben bis zur Wahl des Europäischen Parlaments.

50 Tage, um von den Kandidatinnen und Kandidaten Versprechen für eine Europäische Union, die sich bedingungslos für Frieden und Menschenrechte einsetzt, einzufordern.

Der Wahlkampf hat gerade erst begonnen, viele Menschen haben sich noch gar nicht mit der Wahl beschäftigt. Das wird sich in den nächsten Wochen ändern und wir sollten die Aufmerksamkeit für Europa nutzen, um mehr Menschen für die Rettung des Friedensprojekts zu gewinnen. Bitte helfen auch Sie mit. Hier haben wir aufgeschrieben, was Sie noch tun können.

Die Europäische Union soll ihre Stärken als Vermittlerin in Konflikten und als Bündnis für Frieden durch Kooperation und Zusammenarbeit in der Welt ausbauen – so lautet eine Kernforderung des Aufrufs. Damit richten sich die Unterzeichnenden gegen die Pläne eines Europäischen Verteidigungsfonds und die Finanzierung von Rüstungsprojekten und Militäreinsätzen aus dem Gemeinschaftshaushalt der Europäischen Union.

Weiter sollen die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten keine Gelder zur Aufrüstung der Armeen und Milizen von Drittstaaten einsetzen. Stattdessen sollen die EU-Mittel zur Förderung der gewaltfreien Konfliktbearbeitung und der Menschenrechte gesteigert werden.

Der Aufruf wird von mittlerweile mehr als 100 Organisationen und Institutionen mitgezeichnet, darunter Greenpeace, Brot für die Welt und Misereor. Seit seinem Start am 4. Februar haben bereits mehr als 5.000 Menschen die Forderungen mitgezeichnet – ein toller Erfolg!

Schon heute sind wir 101 Organisationen und mehr als 5000 Personen, die den Aufruf unterzeichnet haben.

Aufruf an das Europäische Parlament
RETTET DAS FRIEDENSPROJEKT EUROPA!

Für Frieden. Für Menschenrechte. Für Europa.

Jetzt unterzeichnen

Aufruf an das Europäische Parlament
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12. April 2019 5 12 /04 /April /2019 22:09

Die EU-Kommission hat als Teil der nächsten langfristigen Haushaltsplanung der EU vorgeschlagen, einen europäischen Verteidigungsfonds von 13 Milliarden Euro einzurichten um grenzüberschreitende Rüstungsprojekte zwischen Mitgliedstaaten zu fördern.

Die SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament lehnen einen Rüstungsfonds in dieser Form ab - obwohl ihrer Meinung die Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung zwischen den EU-Mitgliedstaaten grundsätzlich sinnvoll sei, um Verteidigung effizienter und kohärenter gestalten zu können.

"Den Mehrausgaben im Bereich Verteidigung auf der europäischen Ebene stehen weder Einsparungen in entsprechendem Umfang in den nationalen Verteidigungshaushalten gegenüber, noch erhält die EU bisher für diese zusätzliche Aufgabe neue Finanzmittel aus den EU-Mitgliedstaaten".

"Wenn also Verteidigungsprojekte auf EU-Ebene gefördert werden, können wir dieses Geld nicht für Prioritäten wie Klimaschutz oder Erasmus ausgeben".

"Außerdem gibt es keine Möglichkeit für die EU, die Exporte der durch EU-Mittel geförderten Rüstungsgüter zu kontrollieren. Dadurch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Waffen, die mit finanzieller Unterstützung aus dem EU-Haushalt entwickelt wurden, in fragwürdige Länder exportiert werden".

"Unsere Forderung, dass die Rüstungsgüter wenigstens verbindlich den gemeinsamen EU-Vorgaben zu Rüstungsexporten von 2008 untergeordnet werden müssen, wurde nicht im Fonds berücksichtigt. Die Chance, die Verordnung für die Schaffung hoher Standards zur parlamentarischen und ethischen Kontrolle von Rüstungsprojekten zu nutzen, wurde nicht wahrgenommen. Aus diesen Gründen wird die Europa-SPD in Straßburg gegen den Fonds stimmen."

Sollte die Verordnung von der Mehrheit des Plenums angenommen werden, ist sie dennoch von den Verhandlungen zum Gesamthaushalt des Mehrjährigen Finanzrahmens abhängig, die voraussichtlich im Herbst beginnen werden.

Quelle: https://spe.e-fork.net/newsletter/verteidigungsfonds-keine-subventionen-fuer-die-ruestungsindustrie

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1. April 2019 1 01 /04 /April /2019 12:33

Im Gespräch mit Attac-Aktiven hat Scholz Versäumnisse bei der Bekämpfung von Steuerhinterziehung eingeräumt und zugesagt, sich in der EU künftig für den Attac-Vorschlag einer Gesamtkonzernsteuer (Unitary Tax) einzusetzen und er betont die Notwendigkeit kritischer Zivilgesellschaft.

„Wir haben womöglich bisher nicht ausreichend erkannt, dass das System der weltweiten Konzernbesteuerung völlig neu gestaltet werden muss. Diese Kritik von Attac und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen kann ich als teilweise berechtigt anerkennen“, sagte Scholz. „Eine Gesamtkonzernbesteuerung kombiniert mit Mindeststeuersätzen würde den Gewinnverschiebungen zwischen Unternehmenstöchtern einen Riegel vorschieben – das ist nicht von der Hand zu weisen. Seien Sie versichert, dass ich mich gegenüber meinen Amtskollegen in der EU dafür einsetzen werde.“ Mit einem allzu schnellen Erfolg sei allerdings nicht zu rechnen, schließlich gelte in der EU in Steuerfragen das Einstimmigkeitsprinzip, schränkte der Finanzminister ein.

Die langjährige Attac-Forderung nach einer Gesamtkonzernsteuer wird mittlerweile von namhaften Ökonomen wie Joseph Stiglitz oder Thomas Piketty unterstützt und seit kurzem auch in einem Papier des Internationalen Währungsfonds IWF gefordert.

Scholz hatte Vertreterinnen und Vertreter des globalisierungskritischen Netzwerkes zu einem „offenen Austausch“ nach Berlin eingeladen, nachdem mehrere Medien die Rolle des Bundesfinanzministeriums in der Auseinandersetzung um die Gemeinnützigkeit von Attac problematisiert hatten. Es sei bittere Ironie, wenn ausgerechnet das Finanzministerium einer Organisation die Gemeinnützigkeit absprechen wolle, die sich für Steuergerechtigkeit einsetzt, hatte etwa das Handelsblatt kommentiert.

Im Mittelpunkt des Gesprächs, über dessen Verlauf beide Seiten weitgehendes Stillschweigen vereinbarten, standen das aus Sicht von Attac ungenügende Engagement Scholz‘ und seiner Vorgänger bei der Bekämpfung von Steuervermeidung und Steueroasen sowie die Rolle
kritischer zivilgesellschaftlicher Organisationen in einer modernen Demokratie.

Attac-Kampagne für eine Gesamtkonzernsteuer: www.attac.de/konzernbesteuerung

Für Rückfragen: 
* Bundesfinanzministerium, Referat Presse, Tel. 030 18 682 – 4291, presse@bmf.bund.de
* Alfred Eibl, Mitglied im Koordinierungskreis von Attac Deutschland, Tel. 0160 9078 0266
* Karl-Martin Hentschel, Attac-Vertreter im Netzwerk Steuergerechtigkeit, Tel. 0151 5908 4268

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31. März 2019 7 31 /03 /März /2019 22:29

Evelyne Gebhardt bleibt Mitglied des Präsidiums der Europa-Union Deutschland. Beim Bundeskongress des überparteilichen Verbandes an diesem Wochenende in Wittenberg wurde die SPD-Europaabgeordnete erneut in das Präsidium gewählt, dem sie seit 2013 angehört. Sie erhielt 80 Prozent der gültigen Stimmen.

„Das Ergebnis ist ein schöner Vertrauensbeweis und zugleich Ansporn, mich weiterhin mit ganzer Kraft in der Europa-Union und darüber hinaus für Europa zu engagieren“, freut sich die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Sie betrachte es als ihre Lebensaufgabe, den Menschen die Vorteile eines vereinten Europas näherzubringen.

„Wir stehen vor der wichtigsten Europawahl aller Zeiten“, konstatiert Evelyne Gebhardt.Es kommt auf uns alle an, die europäische Idee nicht nur zu verteidigen, sondern weiterzuentwickeln – hin zu einem starken und handlungsfähigen Europa, zu einer echten Union der Bürger und Bürgerinnen. Und dafür kämpft die Europa-Union als größte proeuropäische, parteiübergreifende Bürgerbewegung in Deutschland, so Evelyne Gebhardt, die auch als Landesvorsitzende der Europa-Union Baden-Württemberg amtiert.

„Europa ist die Antwort auf die aktuellen Fragen unserer Zeit. Mit nationalstaatlichen Lösungen allein bringen wir im 21. Jahrhundert kein Problem mehr gelöst“, sagt Evelyne Gebhardt.

In kaum einem Feld werde dies so deutlich wie beim Schutz der Umwelt und im Kampf gegen den Klimawandel. „Umweltverschmutzung und Klimawandel machen an keiner Staatsgrenze Halt. Europa trägt hier gemeinsam Verantwortung für künftige Generationen. Daran haben uns erst wieder an diesem Freitag viele engagierte junge Menschen erinnert“, so Evelyne Gebhardt.

Diese Aufgabe erfordere Anstrengungen, Investitionen und Innovationen – ob für erneuerbare Energien, für neue Konzepte der Mobilität, für die Gestaltung des Strukturwandels, für die Vermeidung von überflüssigem Plastikmüll in den Weltmeeren oder für eine nachhaltige Landwirtschaft. All diese Herausforderungen ließen sich nur durch gemeinsames Handeln und durch engagierte Verpflichtungen in der Europäischen Union meistern.

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18. März 2019 1 18 /03 /März /2019 23:24

Europa und der Welt droht ein neues Wettrüsten. Es ist höchste Zeit für eine neue Politik der Abrüstung und Entspannung, für die Deutschland und Europa die Stimme erheben und Impulse geben müssen.

Auch wenn die Rahmenbedingungen denkbar schlecht sind, weil derzeit sowohl die USA als auch Russland auf Aufrüstung und Eskalation setzen: Deutschland und Europa dürfen jetzt nichts unversucht lassen, um die internationale Rüstungskontrollarchitektur vor einem Kollaps zu bewahren.

Die Kündigung des INF-Vertrages zum Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenraketen durch Präsident Trump ist ein höchst gefährlicher Rückschlag für Abrüstung und Rüstungs-kontrolle in Europa und weltweit.

Nimmt man die bereits erfolgte Kündigung des Iran-Abkommens sowie die 2021 ebenfalls drohende Nicht-Verlängerung des New START-Abkommens, das strategische Atomwaffen begrenzt, hinzu, ergibt sich ein dramatisches Bild.

Nicht nur, dass die USA und Russland offensichtlich wieder auf nukleare Aufrüstung setzen und dabei keine Rücksicht auf die europäische Friedens-und Sicherheitsordnung nehmen.

Verschärfend kommt hinzu: Wenn es kein glaubwürdiges Regime zur Begrenzung der amerikanischen und russischen Atomwaffenarsenale mehr gibt, wird die atomare Aufrüstung auch in anderen Teilen der Welt noch weiter an Fahrt aufnehmen. Gegenüber der überschaubaren bipolaren Konfrontationsstellung des Kalten Krieges, dürfte sichein solches globales und unübersichtliches „Wettrüsten 2.0“ als weitaus gefährlicher erweisen.

Hier weiterlesen

Quelle: http://www.nrwspd-landesgruppe.de/wp-content/uploads/2019/02/190214_1805_positionspapier_entspannungspolitik.pdf

 

weitere SPD-Abrüstungsinitiativen 2019 im DL21 Reader: ABRÜSTUNG und RÜSTUNGSKONTROLLE

 

 

Stabilität in der Welt erreichen wir nicht ohne Abrüstung und Rüstungskontrolle. Derzeit erleben wir einen Trend zu militärischer Auf- statt Abrüstung. Um diesem entgegenzuwirken und Abrüstung sowie Rüstungskontrolle voranzutreiben, müssen wir auch in und mit der Nato dafür werben. Auch innerhalb der Progressive Alliance müssen wir uns für diese Position stark machen.
 

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14. März 2019 4 14 /03 /März /2019 12:42

Armutsbeseitigung, der Schutz von Klima und Umwelt oder soziale Gerechtigkeit – die 17
Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen müssen in konkrete Politik einfließen, fordern die SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament.

Über einen Bericht, der erstmals die Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele auf EU-Ebene und in den einzelnen Mitgliedstaaten untersucht, hat das Europaparlament am Donnerstag, 14. März, abgestimmt.

"Die EU muss eine führende Rolle bei der Umsetzung der Agenda 2030 spielen und die UN-
Nachhaltigkeitsziele in den Mittelpunkt ihrer Politiken setzen", fordert SPD-Umweltschutzexperte Jo Leinen.

"Dafür braucht es politische Maßnahmen und eine umfassende Strategie der Kommission, die bisher leider nicht vorliegt", so Arne Lietz über die im Bericht artikulierte zentrale Forderung.

"Vor allem aber muss sich die EU dazu verpflichten, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele auch außerhalb der EU, in der Zusammenarbeit mit ihren Handelspartnern zu verfolgen", sagt Arne Lietz, der den einseitigen Fokus der Kommission auf Maßnahmen innerhalb der EU kritisiert "Die Kommission täte gut daran, über das Instrument der Klimadiplomatie die Nachhaltigkeitsziele auch in ihrer Außen- und Wirtschaftspolitik zu verfolgen", fordert Arne Lietz.

"Es braucht einen besseren Ausgleich zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, um derzeitige chieflagen zu korrigieren. Über die Sozial-, Entwicklungs- und Umweltpolitik hinaus müssen in Politikbereichen wie Agrar- und Handelspolitik, aber auch im EU-Haushalt neue Prioritäten gesetzt werden. Europa muss sich zu einer klimaneutralen und ressourceneffizienten Wirtschaft in vollem Einklang mit der UN-Agenda 2030 und den 17 SDGs entwickeln", fordert Jo Leinen.

Der Initiativbericht wurde gemeinsam vom Entwicklungs- und dem Umweltausschuss im Europäischen Parlament erstellt. Er soll zu einer umfassenden EU-Strategie zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bis 2030 beitragen. Außerdem dient er der Vorbereitung des Implementierungsberichts der EU, welcher vier Jahre nach feierlicher Verabschiedung der UN-Agenda im Sommer 2019 aussteht.

"Ich freue mich, dass der sozialdemokratische europäische Spitzenkandidat Frans Timmermanns ankündigte, die Nachhaltigkeitsziele zur Chefsache zu machen und jedem zukünftigen Kommissar ins Portfolio zu schreiben", so Arne LIETZ.

Mehr Informationen: Büro Lietz, Büro Leinen und Hannah Cornelsen

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