Overblog
Folge diesem Blog Administration + Create my blog
7. September 2012 5 07 /09 /September /2012 20:51

Merkwürdig: Die Bundesregierung macht den Weg für umfangreiche Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien, Katar und Indonesien frei, die Bundeskanzlerin plädiert für die Waffenversorgung von „aufstrebenden Schwellenländern", die mehr Sicherheitsverantwortung übernehmen wollen, und auf dem NATO-Gipfel vom Mai in Chicago lässt die Bundesregierung folgerichtig ein Papier kursieren mit der Überschrift „Erweiterung der NATO-Agenda: Rüstungskooperation mit NATO-Partnern", das Waffenlieferungen an „Drittstaaten" legitimieren soll.

In diesem Sommer konnte man viel über diese Versuche lesen, die restriktiven, von Rot-Grün auf den Weg gebrachten „Politischen Grundsätze der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern" vom 19.1.2000 auszuhebeln, was den SPIEGEL veranlasste, von einer neuen „Merkel-Doktrin" zu sprechen.

Aber die Bundesregierung, konkret befragt, sagt einfach „April, April, das gibt´s alles gar nicht"! Mit Datum vom 6. September 2012 behauptet die Bundesregierung in äußerst lapidaren Sätzen, es sei nicht daran gedacht, die „Politischen Grundsätze" zu ändern, an eine Drittstaatenliste sei auch nicht gedacht und das in Chicago präsentierte Papier ziele nicht auf eine Veränderung der bestehenden Regeln für den Waffenexport, sondern sollte nur eine Diskussion anregen. Und weil es gar keine einschlägigen Absichten der Bundesregierung gebe, bestehe auch kein Anlass, den Bundestag mit diesem Thema zu beschäftigen.

Wirklich sonderbar: Alles soll ein Wahrnehmungsirrtum der Öffentlichkeit gewesen sein! Aber so kann das nicht laufen: Die Bundesregierung schafft über die Praxis des Bundessicherheitsrates und über Aktivitäten in der NATO laufend neue Fakten, glaubt aber, die notwendige kritische Kontrolle dieses Politikwechsels durch Parlament und Öffentlichkeit durch Abstreiten dieser Fakten zu stoppen.

Quelle: http://www.gernot-erler.de/cms/front_content.php?idcat=127&idart=1376

Diesen Post teilen
Repost0
4. August 2012 6 04 /08 /August /2012 03:16

Wieder einmal macht eine mögliche Waffenlieferung Deutschlands in einen arabischen Staat Schlagzeilen. Dieses Mal geht es um das Interesse Katars an Leopard-Panzern. Wie der Spiegel Anfang der Woche berichtet hatte, könnte es um 200 Panzer im Wert von etwa 2 Milliarden Euro gehen. Katar ist zwar ein relativ stabiler Staat, aber in einer instabilen Region. In Katar selbst, einer Erbmonarchie, gilt die Scharia, Parteien oder ein Parlament existieren nicht.

Der Bundesregierung gilt Katar als wichtiger Ansprechpartner, etwa im Nahostkonflikt. Koalitionspolitiker verteidigen das Geschäft und verweisen auf die wirtschaftliche Bedeutung. Wenn die Scheichs nicht in Deutschland kaufen könnten, gingen sie eben in die USA.

Der Vize-Fraktionschef der SPD, Gernot Erler hat davor gewarnt, Kampfpanzer in Krisenregionen wie Katar und Indonesien zu liefern.

Erler zeigte sich im rbb-inforadio besorgt, dass die Bundesregierung über neue Begründungen nachdenkt, um doch liefern zu können. Erler bezeichnete es als wenig nachvollziehbar, dass entsprechende Exporte nach Saudi-Arabien, Katar oder Indonesien unbedenklich sein sollen. Damit würden Waffen in Spannungsgebiete gelangen. So würde dort ein Rüstungswettlauf in Gang gesetzt.

Der SPD-Politiker gab zu, dass Waffenlieferungen an Saudi-Arabien während der rot-grünen Regierungszeit ein Fehler gewesen sei.

Die Fragen stellte Heiner Martin.

Interview rbb Inforadio vom 2.8.12 zum Anhören

Diesen Post teilen
Repost0
26. Juli 2012 4 26 /07 /Juli /2012 23:14

Es wird mit dem Waffenexport nicht mehr lange so weitergehen, sagt Jürgen Bühl von der IG Metall. Die Industrie müsse jetzt auf zivile Güter umsatteln.Interview: Ulrike Winkelmann

taz: Herr Bühl, jetzt ist es passiert: Die Öffentlichkeit redet über Sinn und Nutzen deutscher Waffenexporte. Ist das für die Gewerkschaft der Rüstungsarbeiter unangenehm?

Jürgen Bühl: Nein, überhaupt nicht. Wir gehören nicht zur Rüstungslobby. Wir haben immer eine klare Position für Frieden und Abrüstung bezogen. Derzeit unterstützen wir zum Beispiel die Kampagne von Amnesty International für einen internationalen Waffenhandelsvertrag.

Anlass für die aktuelle Aufregung ist der geplante Export von Leopard-2-Panzern nach Saudi-Arabien. Ist ihre Gewerkschaft dafür oder dagegen?

Wir sind gegen eine Aufweichung oder Absenkung der deutschen Exportstandards und verlangen, dass nur in Länder exportiert wird, in denen keine Gefahr von Menschenrechtsverletzungen mithilfe der exportierten Waffen drohen. Wir sind also dagegen, dass Panzer in Krisengebiete geliefert werden.

Davon ausgehend, dass Sie Saudi-Arabien zu einem Krisengebiet zählen – was sagen denn Ihre IG-Metall-Kollegen vom Betriebsrat des Leopard-Herstellers Krauss-Maffei Wegmann dazu?

Wir hier in der Zentrale in Frankfurt haben einen sehr weiten Blickwinkel und sind dazu da, die Linie der IG Metall zu definieren, und die ist wie geschildert. Mit den Kollegen von KMW wie auch von den anderen großen Unternehmen überlegen wir im Arbeitskreis Wehrtechnik gemeinsam, welche alternative Richtung die deutsche Wehr- und Sicherheitsindustrie einschlagen kann. Die Wehrtechnik in Europa wird schrumpfen.

Warum? Deutschland jedenfalls, drittgrößter Waffenexporteur der Welt, steht doch blendend da.

Es wird so nicht bleiben. Ich frage: Wenn die Industrie bereits 70 Prozent der Produktion in den Export gibt – wohin soll denn noch exportiert werden? Wenn die Verteidigungshaushalte der Nato-Staaten sinken, wer soll die Produkte noch kaufen? Es wird dringend Zeit, die Debatte über Diversifikation und auch Konversion – also die Auffächerung des Sortiments und die Umwandlung von militärisch Nutzbarem in zivil Nutzbares – wieder aufzunehmen. Das Thema liegt leider seit 10 bis 15 Jahren brach, übrigens auch bei der Friedensbewegung. Aktuell redet man bestenfalls darüber, wie leere Kasernen umgenutzt werden sollen. Dabei muss es auch darum gehen, was die Industrie alternativ herstellen könnte.

Die Rüstungsmeister

Etwa 80.000 Menschen arbeiten in der deutschen Rüstungsindustrie. Laut Branchenverband BDSV betrug der Gesamtumsatz zuletzt rund 16 Milliarden Euro im Jahr. Lieferverträge laufen dabei meist Jahre und Jahrzehnte. Doch haben Branchenkenner für 2011 erstmals Anzeichen eines Umsatzrückgangs erkannt. Da die Verteidigungshaushalte der Nato-Staaten dank Finanzkrise stagnieren oder schrumpfen, verlangt die Industrie von der Bundesregierung die Erschließung neuer Absatzmärkte. So hat der Bundessicherheitsrat 2011 erstmals eine Anfrage nach Leopard-2-Kampfpanzern für Saudi-Arabien positiv beschieden. Das hat eine Debatte über Rüstungsexporte befeuert. (uwi)

Und? Wer macht Vorschläge? Man wird nicht nach dem Vorbild Emden aus allen Schiffen Windmühlenflügel schmieden können.

Nein. Auch die Parole „Schwerter zu Pflugscharen“ überzeugt niemanden mehr – wer hoch komplexe Technologie herstellt, sattelt nicht plötzlich auf Kaffeemaschinen um. Vorschläge hat aber noch niemand. Um sie zu erarbeiten, fordert die IG Metall, dass sich Verteidigungsministerium, Wirtschaftsministerium und Industrie an einen Tisch setzen.

Wenn keiner Ideen mitbringt, wird das zu nichts führen.

Die Sparten, um die es geht, sind ja völlig klar: Mobilität, Ökologie und Energie, auch um zivile Sicherheitstechnologien. Um konkreter zu werden, brauchen wir zum Beispiel auch den einen oder anderen Forschungsauftrag, mit dem der wehrtechnische an den zivilen Bereich herangeführt werden kann. Und wir brauchen den Dialog in der Branche, damit wir den Abbau der Wehrindustrie begleiten können und es nicht eines Tages plötzlich heißt: Wir müssen leider entlassen.

Jürgen Brühl

43, ist Gewerkschaftssekretär beim IG-Metall-Vorstand in Frankfurt/Main und leitet dort den Arbeitskreis „Wehrtechnik und Arbeitsplätze“.

Quelle: http://www.taz.de/Gewerkschaften-und-Ruestungsindustrie/!97940/

Diesen Post teilen
Repost0
5. Mai 2012 6 05 /05 /Mai /2012 11:37

Die Aktionstage Politische Bildung finden traditionell vom 5. bis 23. Mai statt. Sie sind eine bundes- und europaweite Kampagne von und für die politische Bildung.

Die Kampagne präsentiert die Vielfalt der Akteure, Zielgruppen und Aktionen sowie lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das breite und wichtige Angebot politischer Bildung.  Im Rahmen der Aktionstage findet immer eine zentrale Veranstaltung statt, 2012 – der Bundeskongress Politische Bildung “Zeitalter der Partizipation”. 

Bei den Aktionstagen handelt es sich nicht um eine eigenständige Veranstaltung, sondern sie stellt quasi einen Rahmen bzw. ein Dach für viele einzelne Veranstaltungen dar.

Auf der einen Seite soll dieses Dach den Zweck erfüllen, die Strahlkraft der einzelnen Veranstaltungen zu bündeln, um sie dann auf der anderen Seite gemeinsam als Kampagne zu bekannt zu machen. Die Aktionstage in Deutschland sind eine gemeinsame Initiative der Bundeszentrale für politische Bildung, der Landeszentralen sowie des Bundesausschusses Politische Bildung. Ab 2012 konnte ein neuer Initiator gewonnen werden: die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung e.V. (DVPB).

Parallel zu Deutschland finden die Aktionstage Politische Bildung auch in Belgien, Südtirol und Österreich statt.

Als größte flächendeckende Veranstaltungsreihe bündeln die Aktionstage Politische Bildung bundesweit immer mehr Veranstaltungen: Die Aktionstage gingen 2004 mit knapp hundert Veranstaltungen an den Start. 2011 wurden bereits mehr als 550 Veranstaltungen von über 250 Veranstaltern unter dem ApB-Logo organisiert.

Als zentrale Veranstaltung der Aktionstage 2012 findet der Bundeskongress Politische Bildung vom 21.-23.05.2012 in Berlin an verschiedenen Orten rund um die Friedrichstraße statt. Der Bundeskongress widmet sich dem Thema “Partizipation” und soll sowohl in Vorbereitung als auch in der Durchführung und Nachbereitung partizipativ gestaltet werden. Der Bundeskongress ist eine gemeinsame Veranstaltung der staatlichen und nicht-staatlichen Akteure der politischen Bildung in Deutschland. Die Veranstalter sind die Bundeszentrale für politische Bildung, die Bundesvereinigung Politische Bildung und der Bundesausschuß Politische Bildung. Details finden Sie unter www.bundeskongress-partizipation.de


Creative Commons Lizenzvertrag Dieser Artikel steht unter der CC-by-Lizenz (mehr dazu). Der Name des Autors/Rechteinhabers soll wie folgt genannt werden: CC-by-Lizenz, Autor: Jöran Muuß-Merholz für aktionstage-politische-bildung.net.
Diesen Post teilen
Repost0
5. April 2012 4 05 /04 /April /2012 00:42

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 4. April zum Internationalen Tag für die Aufklärung über Minengefahr und die Unterstützung von Antiminenprogrammen erklärt. Dieser Tag soll uns für die Bedrohung durch Landminen und Fortschritte bei deren Beseitigung sensibilisieren.

Jährlich werden zwischen 15.000 und 20.000 Kinder und Erwachsene auf diese Weise getötet oder verstümmelt, was einen Rückgang von den geschätzten 26.000 Opfern Ende der Neunziger Jahre widerspiegelt.

Vierzehn UNO-Organisationen, -Programme und -Fonds arbeiten gemeinsam an der Suche und Vernichtung dieser Kampfmittel und leisten zudem weitere Dienste für Antiminenprogramme in 30 Ländern und drei Hoheitsgebieten.

Quelle: www.unis.unvienna.org

- http://www.landesfilmdienst-nrw.de/gedenkkalender/detail.asp?id=126&d=04.04.2012

- http://www.unric.org/de/frieden-und-sicherheit/34

Diesen Post teilen
Repost0
3. April 2012 2 03 /04 /April /2012 21:26

"Gleicher Lohn für Leiharbeiter, eine 30-prozentige Frauenquote für die Führungsetage und den Stopp des Handels mit Waffen und Militärfahrzeugen der Daimler AG." So lauten die zentralen Forderungen des Verbands der Kritischen Aktionäre Daimler (KAD) in fünf Anträgen an Vorstand und Aufsichtsrat anlässlich der Hauptversammlung des Automobil- und Rüstungskonzerns am 4. April 2012 in Berlin.

KAD-Sprecher Paul Russmann macht deutlich: "Wegen der geringeren Entlohnung von Leiharbeitern gegenüber Festangestellten, den Profiten durch Waffengeschäfte selbst mit menschenrechtsverletzenden Staaten und der mangelhaften Frauenvertretung in den Führungs-etagen gibt es seitens der Kritischen Aktionäre keine Entlastung für Vorstand und Aufsichtsrat."

"Daimler-Chef Zetsche soll den Waffenhandel der Daimler AG stoppen", verlangt KAD-Sprecher Jürgen Grässlin: "Solange Menschenrechte in der arabischen Welt unter die Räder der Mercedes-Militärfahrzeuge und ins Schussfeld der Daimler/EADS-Waffen gelangen, bleibt die Ankündigung von Dieter Zetsche einer ,Rendite mit Anstand' ein leeres Versprechen."

Als Sprecher der ,Kampagne Aktion Aufschrei -- Stoppt den Waffenhandel!' fordert Grässlin den Daimler-Vorstand auf: "Statt weiter weltweit mit Waffenlieferungen den atomaren und konventio-nellen Rüstungswettlauf anzuheizen, muss die Fertigung bei den Daimler-Beteiligungen EADS und Tognum sowie bei Mercedes Military vollständig auf zivile Produktion umgestellt werden."

KAD-Sprecherin Beate Winkler-Pedernera kritisiert die Personalpolitik der zunehmenden Nutzung von Leiharbeit. "Leiharbeit führt zu einer Zweiklassengesellschaft bei Daimler. Das Risiko bei der nächsten Krise entlassen zu werden, tragen vor allem die Leiharbeiter - und das auch noch bei deutlich schlechterer Bezahlung." Winkler-Pedernera fordert "mehr Festanstellungen mit Kündigungsschutz, gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit und eine 30-Prozent-Quote für Frauen in den Führungsgremien des Daimler-Konzerns".

Dorothea Kerschgens, Vorstandssprecherin der Kritischen Aktionäre in Köln, fordert Dieter Zetsche auf: "Bekennen Sie sich zur Mitverantwortung der Daimler AG am Leid zahlreicher Menschen durch die Lieferung von Militär-Unimogs an das südafrikanische Regime während der Apartheid. Nehmen Sie wie General Motors außergerichtliche Verhandlungen mit den südafrikanischen Opferverbänden auf."

Quelle: www.kritischeaktionaere.de

Diesen Post teilen
Repost0
13. März 2012 2 13 /03 /März /2012 16:48
Kampagne von Amnesty International
50 Jahre Amnesty International - Logo

Amnesty International. Sei dabei.



"Einige der Kinder sind wie wilde Tiere, weil man ihnen beigebracht hat, alle bösen Dinge dieser Welt zu tun: morden, plündern, Drogen nehmen."

Der Menschenrechtsverteidiger Murhabazi Namegabe setzt sich seit über 20 Jahren für traumatisierte Kindersoldaten in der Demokratischen Republik Kongo ein. "Aber ab einem bestimmten Moment erträgt man die Dinge nicht mehr, die man zu hören bekommt, die man sieht und die man mit diesen Kindern erlebt."

Etwa die Berichte von Mädchen, die nach ihrer Entführung in ein Milizlager die Männer eine Woche lang nackt bedienen mussten, bevor sie als Soldatinnen und Sexsklavinnen missbraucht wurden. Oder die Berichte von Jungen, die sich aus Versehen selbst anschossen, weil sie in ihrer kurzen Ausbildung nicht gelernt hatten, das Gewehr richtig zu bedienen.

Derzeit fordern viele Menschen im Internet die Festnahme von Joseph Kony, des Anführers der ugandischen Lord's Resistance Army. Amnesty International fordert seit Jahren, dass Kony an den Internationalen Strafgerichtshof überstellt wird, damit ihm der Prozess gemacht werden kann.

So wie im Fall des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Thomas Lubanga aus der Demokratischen Republik Kongo. Am kommenden Mittwoch wird das Urteil des Internationalen Strafgerichtshofs gegen ihn erwartet: Als Kommandeur der Rebellengruppe Forces patriotiques pour la libération du Congo (FPLC) soll er 2002 und 2003 in der östlichen Krisenregion Ituri Hunderte Kinder unter 15 Jahren entführt und als Soldaten zwangsrekrutiert haben. Diese Verbrechen sind nach internationalem Recht als Kriegsverbrechen strafbar.

Ein Schuldspruch wäre ein Signal für die Täter, aber auch eine wichtige Genugtuung für die Opfer. Denn sollte Lubanga für schuldig befunden werden, steht den Opfern eine Entschädigung aus dem Opferfonds des Gerichts zu – für viele die einzige Chance, um sich eine neue Existenz aufzubauen.

Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, dass Kriegsverbrecher vor den Internationalen Strafgerichtshof gebracht und angeklagt werden. Nur so können die Opfer am Ende wirklich Gerechtigkeit erfahren.

In den vergangenen 20 Jahren starben in dem blutigen Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo rund sechs Millionen Menschen. Hier befinden sich einige der weltweit größten Vorkommen an wertvollen Bodenschätzen wie Gold, Diamanten, Kassiterit, Koltan, Kupfer und Uran. Bewaffnete Gruppierungen kämpfen mit der kongolesischen Regierung um die militärische Kontrolle über die ertragreichsten Minen und Bergbauregionen.

Seit 2006 herrscht offiziell Frieden, doch noch immer werden Menschen Opfer von brutalen Übergriffen durch militärische Gruppen sowie das kongolesische Militär. Und noch immer gibt es etwa 3000 Kindersoldaten in der Demokratischen Republik Kongo. Weiterhin werden Kinder verschleppt, um sie mit roher Gewalt zu Kämpfern zu machen.

Die Mehrzahl der Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Menschenrechtsverletzungen kamen bislang nicht vor Gericht, Täter wurden nicht strafrechtlich verfolgt, den Opfern wurden weder Gerechtigkeit noch Entschädigungen zu Teil.

Fordern Sie deshalb mit uns ein Ende der Straflosigkeit in der Demokratischen Republik Kongo! Beteiligen Sie sich an unserer Online-Aktion: http://www.amnesty.de/kindersoldaten




Vielen Dank für Ihren Einsatz!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Kampagnen-Team bei Amnesty International in Deutschland


P.S.: Sind Sie aktiv bei Facebook? Dann besuchen Sie doch unsere überarbeitete offizielle Seite und teilen Sie die Aktion für ein Ende der Straflosigkeit in der DR Kongo mit ihren Freunden: http://www.facebook.com/AmnestyDeutschland






Impressum Datenschutz
Amnesty International - Logo
Diesen Post teilen
Repost0
28. Februar 2012 2 28 /02 /Februar /2012 20:47

ver.di beteiligt sich seit seiner Gründung an den Aktionen der Friedensbewegung und erneuerte bei diesem Kongress den Beschluss zum Abzug deutscher Truppen aus Afghanistan, um den Weg für einen zivilen Aufbau des Landes frei zu machen. Vor dem Hintergrund des Umbaus der Bundeswehr zu einer interventionsbereiten Berufsarmee und der Zunahme an kriegerischen Konflikten wollten viele Delegierte diesen Beschluss erweitern: Die Bundeswehr solle sich an keinerlei kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligen dürfen. Dagegen machten viele Redner deutlich, dass ein solcher Beschluss grundlegend die Existenz der Bundeswehr in Frage stellt. Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp wies daraufhin, dass damit die Arbeitsplätze vieler unserer Mitglieder betroffen wären. Denn als Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes organisieren sich mehrere zehntausend Zivilbeschäftigte und auch Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei ver.di. Gerade der von Standortschließungen begleitete Umbau der Bundeswehr stellt die dortigen ver.di-Aktiven vor vielfältige Herausforderungen, die Interessen der Beschäftigten zu wahren.

Andere Delegierte betonten, dass der Antrag nicht gegen die Beschäftigten der Bundeswehr gerichtet sei, sondern ein starkes friedenspolitisches Signal von diesem Kongress ausgehen müsse. „Krieg bedeutet immer Not und Elend, vorrangig für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, und zwar auf beiden Seiten“, erklärte eine Delegierte aus Hamburg unter großem Beifall. Daher seien Auslandseinsätze der Bundeswehr auch im Rahmen eines UNO-Mandats abzulehnen, da diese Einsätze wie in Afghanistan zu verheerenden Konsequenzen für die dortige Bevölkerung geführt hätten. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske warb dafür, es als einen wichtigen Fortschritt der deutschen Geschichte zu begreifen, dass die Bundeswehr heute nur nach demokratisch gefällter Entscheidung im Bundestag im Ausland eingesetzt werden darf. Die Notwendigkeit solcher Einsätze sei gerade vor dem Hintergrund von Völkermorden wie in Ruanda nicht fundamental auszuschließen, die deutsche Geschichte mahne dazu hier nicht tatenlos zuzusehen.

Nach intensiver Debatte beschlossen die Delegierten des Bundeskongresses zu später Stunde den folgenden Kompromiss:

"ver.di lehnt Krieg als Mittel der Politik ab. ver.di setzt sich dafür ein, dass die Bundeswehr ausschließlich der Landesverteidigung dient. Auslandseinsätze sind vom Parlament zu beschließen und auf humanitäre Blauhelm-Einsätze im Rahmen der UNO-Charta zu begrenzen.

ver.di fordert, dass die Bundesrepublik Deutschland den Export von Waffen durch eine gesetzliche Präzisierung stoppt und damit der Initiative der Friedensbewegung Aktion Aufschrei ‚Stoppt den Waffenhandel‘ folgt!

ver.di ruft ihre Mitglieder auf, sich an Friedensaktivitäten zu beteiligen. Dazu wird der Bundesvorstand von ver.di beauftragt, Friedensaktivitäten zu unterstützen und bei der Organisation von Protesten gegen Krieg voranzugehen.

Diese Aktivitäten gilt es mit den Gewerkschaften, ihrem Dachverband und weiteren Partnern innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, in Europa und weltweit abzustimmen."

Text: Romin Khan

http://www.verdi.de/ueber-uns/bundeskongress/nachrichten/++co++664bb5f8-e5e1-11e0-63b3-0019b9e321cd


Diesen Post teilen
Repost0
26. Februar 2012 7 26 /02 /Februar /2012 15:04

Über 26.600 rote Hände: Red Hand Day mit Plan / Aktion des
Kinderhilfswerks in Hamburg gegen den Einsatz von Kindersoldaten

Hamburg (ots) - Nicht zu übersehen: Tausende von roten Händen
schmücken den vierstöckigen Bürokomplex von Plan International
Deutschland und leuchten Autofahrern und Passanten schon von Weitem
entgegen. Das Kinderhilfswerk mit Sitz in Hamburg setzt zum 10. "Red
Hand Day" am 12. Februar bereits am Freitag ein deutliches Zeichen
gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten.

Überall auf der Welt machen Kinder und Jugendliche mit der "Aktion
Rote Hand" auf den Red Hand Day aufmerksam, dem internationalen
Aktionstag gegen die Rekrutierung von Mädchen und Jungen in
bewaffneten Konflikten. Auch in Hamburg sind Kinder aktiv beteiligt:
Parallel zu der Ausstaffierung des Plan-Gebäudes produzierten rund 50
Viertklässler der Goldbek-Schule im Foyer von Plan ihre eigenen roten
Handabdrucke und übergaben sie an die Bundestagsabgeordnete Aydan
Özoguz. Schwerpunkt der Hamburger SPD-Politikerin ist der Bereich
Jugendschutz.

"Das Recht von Kindern auf Schutz vor Gewalt ist uns ein
besonderes Anliegen", bestätigt Maike Röttger, Geschäftsführerin von
Plan Deutschland. "Wir freuen uns, dass Aydan Özoguz sich mit uns als
Hamburgerin in Berlin dafür einsetzt, dass das Zusatzprotokoll der
UN-Kinderrechtskonvention von allen Ländern ratifiziert wird. Kinder
und Jugendliche, die in bewaffneten Konflikten als Soldaten
missbraucht wurden, leiden unter schweren körperlichen und seelischen
Folgeschäden. Sie benötigen Eingliederungsprogramme, die sie sowohl
sozial als auch psychologisch betreuen. Plan führt gemeinsam mit
betroffenen Partnerländern Reintegrations-Projekte durch, die
ehemaligen Kindersoldaten helfen, in ihrer Heimat wieder zurück in
den Alltag zu finden."

Weltweit werden immer noch 250.000 Kinder gezwungen, zu kämpfen
bzw. in Armeen zu dienen. Der rote Handabdruck ist das Symbol, Nein
zu sagen, zur Rekrutierung von Kindersoldaten. Mit den "Roten Händen"
fordert das Deutsche Bündnis Kindersoldaten, dem Plan angehört,
Politiker in Deutschland auf, sich stärker für den Schutz von Kindern
und Jugendlichen in Kriegs- und Krisengebieten einzusetzen. Seit 2008
unterstützt Plan die Aktion "Rote Hand", um auf diese Form des
Missbrauchs hinzuweisen. Über 26.600 Handabdrucke hat Plan seit dem
mit Unterstützung von Schulen und ehrenamtlichen Aktionsgruppen
gesammelt.

Originaltext: Plan International Deutschland e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/18591
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_18591.rss2

Pressekontakt:
Plan International Deutschland e.V
presse ät plan-deutschland.de

Diesen Post teilen
Repost0
3. Februar 2012 5 03 /02 /Februar /2012 23:00

Die erste Print-Publikation des Instituts Solidarische Moderne ist beim VSA Verlag erschienen. Unter dem Titel „Solidarische Bildung – Crossover: Experimente selbstorganisierter Wissensproduktion“ nimmt das vorliegende Buch Stellung zur zunehmenden neoliberalen Umgestaltung der Bildungssysteme. Es richtet sich an alle, die sich gegen den neoliberalen Mainstream in Theorie und Praxis zur Wehr setzen wollen.

69 AutorInnen aus den unterschiedlichsten Institutionen und Organisationen haben Beiträge geliefert. Die Publikation bündelt damit zum Thema Bildungspolitik kritische Positionen und konstruktive Lösungsansätze aus Wissenschaft und Politik, den linken Spektren von SPD, Grünen und Linkspartei, NGOs, sozialen Bewegungen und Gewerkschaften – sowohl entlang der Bildungsinstitutionen (von frühkindlicher Bildung, Schule, über Hochschule, berufliche, politische Bildung) als auch entlang quer dazu verlaufender Perspektiven wie der Migration, der Geschlechter- und Klassenverhältnisse, aber auch der Bedeutung sozialer Arbeit für Bildung oder des Zusammenhangs von Bildung und Freiheit und Gerechtigkeit.

Zentrale These, die sich durch alle Beiträge hindurch zieht, ist, dass das bestehende Bildungssystem zwar äußerlich den Anspruch demokratischer Bildung erhebt –seine Funktion tatsächlich jedoch in der Herstellung und Aufrechterhaltung sozialer Ungleichheiten besteht. Die AutorInnen des Buches „Solidarische Bildung“ setzen dem ein sozial gerechtes Bildungssystem entgegen, das Teil der Daseinsvorsorge ist, die jedem und jeder kostenlos zur Verfügung stehen muss und als demokratisch verfasste Infrastruktur zur Selbstbildung dient.

Das Buch entstand als Experiment crossover organisierter, solidarischer Wissensproduktion des Instituts Solidarische Moderne, das mit der Summer Factory 2010 zum Thema Solidarische Bildung begann und schließlich in der Publikation des vorliegenden Buches endete.

Die Redaktion verantworteten Prof. Johannes Angermüller, Dr. Sonja Buckel und Margit Rodrian-Pfennig. Das Buch ist zum Preis von 22,90 Euro in allen Buchhandlungen und direkt auf der Webseite des ISM zu bestellen. Für ISM-Mitglieder ist ein Kontingent zum Vorzugspreis von 15,00 Euro plus 2,00 Euro Porto und Versand verfügbar.

Johannes Angermüller / Sonja Buckel / Margit Rodrian-Pfennig (Redaktion)
336 Seiten, EUR 22.80, ISBN 978-3-89965-498-1

Videodokumentation der Summer Factory 2011

Ein Kamerateam hat die Summer Factory 2011 mit dem Thema „Der energet(h)ische Imperativ – Eine Soziale Frage!“ und die dortigen Diskussionen in den Workshops dokumentiert. Aus dem Filmmaterial sind acht kurze Filme entstanden, die in den nächsten Wochen sukzessive veröffentlicht werden. Das erste Video dieser Dokumentationsreihe ist online und kann auf unserer Webseite oder unserem Youtube-Kanal angeschaut werden.

Dieses Video widmet sich den Positionen des ISM-Papiers "Sozialökologischer Gesellschaftsumbau auf dem Weg in eine Solidarische Moderne", das im Vorfeld der Summer Factory in einem aufwendigen Crossover-Prozess geschrieben wurde. Mit den Positionen will das ISM einen Beitrag für eine kulturelle, wissenschaftliche und politische Debatte um gesellschaftliche Alternativen leisten und darüber mit politischen AkteurInnen der politischen Linken diskutieren. Die VorstandssprecherInnen Sven Giegold, Katja Kipping, Andrea Ypsilanti und das Kuratoriumsmitglied Prof. Ulrich Brand fassen hier die zentralen Positionen des Papiers zusammen.

Die weiteren Videos, die unter anderem aus den Workshops der Summer Factory berichten, erscheinen in den nächsten Wochen und können dann ebenfalls auf unserer Webseite oder auf unserem Youtube-Kanal gefunden werden.

Das ISM-Positionspapier "Sozialökologischer Gesellschaftsumbau auf dem Weg in eine Solidarische Moderne" finden Sie hier auf unserer Webseite.

Mit solidarischen Grüßen

Sven Giegold, Katja Kipping, Dr. Anke Martiny, Dr. Thomas Seibert & Andrea Ypsilanti

Diesen Post teilen
Repost0

Über Diesen Blog

  • : Paziwief - Friedensflink
  • : Was wir wollen: Positiven Frieden vorwärts bringen und paziwiefe Kultur schaffen. "Give peace a chance" - "La paix est votre chance" - "Si vis pacem, para pacem" - "Paco estas (via) ŝanco" - "Viva pacisma politiko"
  • Kontakt

Startseite / home / Forumhinweis

paziwief hier oder im Banner oben  anklicken, dann kommt ihr zurück   home - zur Startseite dieses blogs

Selbstverständlich könnt ihr hier im blog auch Kommentare hinzufügen (siehe unter jedem Beitrag/Content rechts unten) Wenn ihr bei uns aktiv werden wollt dürft ihr im anhängenden FORUM  nach Herzenslust posten und diskutieren. 

 Und hier zu den Top-Posts auf unserem blog 

Suchen