Einer der Angeklagten war im früheren Leben Richter, sogar Präsident eines Landgerichts. Vielleicht hat es deshalb acht Jahre gedauert, bis nach Anzeige und Vorlage von Beweisen in Stuttgart der Prozess wegen illegalen Waffenhandels eröffnet wird.
Auch die mit angeklagte Rüstungsfirma ist nicht irgendeine, sondern der Hersteller der in der ganzen Welt beliebt-berüchtigten deutschen Sturmgewehre: Heckler & Koch. Genau diese G36 waren es dann auch, die tausendfach genau dahin geliefert wurden, wo sie nicht hin sollten - in die Unruheprovinzen Mexikos.
Die Beschuldigten waren sich bewusst, dass sie einen illegalen Waffenhandel betrieben, sagt die Staatsanwaltschaft, und sie haben sich dafür wohl auch bezahlen lassen. Obwohl manche der Taten inzwischen verjährt sind, könnte der jetzt endlich beginnende Stuttgarter Prozess auch Aufklärung darüber liefern, wie und warum die Kontrolle der Waffenexporte in Deutschland nicht funktioniert.
15.05.2018 | 53 Min. | Quelle: HR
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