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15. Juni 2018 5 15 /06 /Juni /2018 22:09

In der öffentlichen Wahrnehmung verliert der Klimawandel mit seinen verheerenden Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme an Bedeutung, nur schleppend werden die notwendigen Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes eingeleitet. Doch die Zeit drängt.

Deshalb widmet sich das 19. Stromseminar der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG im Schwarzwald vom 6. bis 8. Juli der Frage, wie wir jetzt gemeinschaftlich handeln – trotz aller Hürden. Zu Programm und Anmeldung gelangen Sie hier.

https://www.ews-schoenau.de/ews/veranstaltungen-und-termine/18.-stromseminar-2017?newsletter=EWS%2F180517%2Ftxt%20Aktion

Programmüberblick

Den Auftakt am Freitagabend macht Georg Schramm mit einer schonungslosen Analyse von Politik und Gesellschaft. Am Samstagmorgen dann berichtet Bärbel Höhn, ehemalige Umweltministerin in NRW, wie Klimaschutzprojekte die Armut in Afrika verringern können. Alexander Sladek, Vorstand der EWS, wird im Anschluss darlegen, warum die Klimafrage nur durch gemeinschaftliches Handeln lösbar sein kann.

Am Samstagnachmittag wird Dr. Daniel Weiß innovative Nahwärmelösungen und deren Bedeutung für die Energiewende aufzeigen. Gregor Rohbogner von Oxygen Techologies, Paul Kempf vom Lörracher Zweckverband für Breitverbandversorgung und Thies Stillahn von den EWS berichten über die praktische Umsetzung verschiedener Projekte und mögliche Synergien.

Zur Schönauer Stromnacht erwarten uns dann der Kabarettist HG.Butzko und die Verleihung des Schönauer Stromrebell 2018. Am Sonntagvormittag folgt der traditionelle Gottesdienst in der evangelischen Bergkirche mit der Pfarrerin Martina Schüßler. Nach einem Vortrag zu «Klimaschutz, Artenschutz, Welternährung» wird dann die Abschlussdiskussion eröffnet.

Freuen Sie sich auf ein hochkarätiges Programm, auf interessante Gespräche, spannende Diskussionen und auf das unverwechselbare «Schönauer Gefühl». Wir laden Sie ganz herzlich dazu ein und freuen uns auf Sie!

 
 

19. Stromseminar in Schönau Veranstaltungsprogramm


Freitag, 06.07.
Besichtigungen vor dem Stromseminar
12:00 – 16:00 Uhr
  • Windpark Rohrenkopf in Gersbach
  • Heizzentrale des Nahwärmenetzes in Zell
  • Brennstoffzelle und Batteriespeicher auf dem Gelände der EWS

Bitte melden Sie sich unter besichtigung[at]ews-schoenau.de oder telefonisch unter 07673 8885-525 bis zum 15.06.2018 an. Bitte geben Sie die Besichtigung an, die sie besuchen möchten.

Freitag, 06.07.
Buchenbrandhalle
20.00 Uhr
Eröffnung des Stromseminars

Eine kritische Analyse von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von Georg Schramm, Autor und ehemaliger Kabarettist, anschließend Gutedelabend in der Aula der Buchenbrandschule

Samstag, 07.07.
Buchenbrandhalle
09:30 – 09:40 Uhr
Einführung in den Tag

Prof. Jörg Probst, Hochschule Bochum, Geschäftsführer GERTEC

09:40 – 10:30 Uhr
Mit Bürgerenergie Armut in Afrika verringern

Bärbel Höhn, ehemalige Ministerin für Umwelt und Landwirtschaft in NRW, Energiebeauftragte für Afrika

10:30 – 11:00 Uhr
Keine Zeit zur Resignation – Kraft aus der Gemeinschaft schöpfen (1.Teil)

Alexander Sladek, Vorstand der EWS eG

11:00 Uhr
Pause – Erfahrungsaustausch
11:30 – 11:50
Keine Zeit zur Resignation – Kraft aus der Gemeinschaft schöpfen (2.Teil)

Alexander Sladek

11:50 – 12:45 Uhr
Wärmenetze – essentieller Schlüssel zur Energiewende

Dr. Daniel Weiß, Geschäftsführer der EWS Energie GmbH

12:45 – 14:15 Uhr
Mittagspause – mit Get-ogether

Freier Austausch unter Seminaristen, Infostände von MitstreiterInnen
(Verpflegung auf dem Buchenbrand-Gelände)

14:15 – 14:45 Uhr
Nahwärme in der Praxis

Dr. Daniel Weiß und Mitglieder des Vereins «Erneuerbare Energien Kleines Wiesental»

14:45 – 15:15 Uhr
Die zweite Generation der Energierebellion – Prosumer-to-Prosumer-Energiehandel

Gregor Rohbogner, leitender Geschäftsführer von Oxygen Technologies

15:15 – 15:45 Uhr
Bürgerenergiehandel in der Modellregion Schönau – unser Pilotprojekt

Thies Stillahn, Leiter der Geschäftsfeldentwicklung bei der EWS Elektrizitätswerke Schönau  eG

15:45 – 16:15 Uhr
Internetzugang realisieren – Synergien heben

Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbandes Breitbandversorgung des Landkreises Lörrach

16:15 – 17:00 Uhr
Diskussion und Resumée

Prof. Jörg Probst

17:00 Uhr
Pause
20:00 Uhr (19:30 Uhr Einlass)
Schönauer Stromnacht mit Verleihung des «Schönauer Stromrebellen 2018»
 
Menschliche Intelligenz

Kabarettprogramm mit HG.Butzko, Träger des Kleinkunstpreises 2014

Sonntag, 08.07.
Evangelische Bergkirche
09:30 Uhr
Gottesdienst

Pfarrerin Martina Schüßler

10:45 – 11:15 Uhr
Klimaschutz, Artenschutz, Welternährung – ein ganzheitlicher Ansatz

Josef Braun, Biolandhof Braun, Freising
 

11:15 – 12:30 Uhr
Die Zukunft mitgestalten

Offene Diskussion mit SeminarteilnehmerInnen

 
 

Organisatorisches


Tagungsorte
Buchenbrandgelände Brand 38, 79677 Schönau

Am Ortsausgang in Richtung Basel sehen Sie links einen großen Parkplatz. Von dort ist der Weg zum Festzelt ausgeschildert.

 
Evangelische Bergkirche Letzbergstraße 4, 79677 Schönau

In der Ortsmitte von Schönau der Talstraße bergauf folgen, dann rechts in den Felsenweg und links in die Letzbergstraße abbiegen.

(Ein Shuttle-Service steht zur Verfügung)

Verpflegung

Für Getränke und Verpflegung auf dem Veranstaltungsgelände ist gesorgt. In der Seminargebühr sind die Verpflegungskosten für die Tagesveranstaltungen am Samstag inbegriffen.

Übernachtung

Auskünfte zur Unterkunft erhalten Sie bei «Schwarzwaldregion Belchen», Telefon: 07673 918130 oder unter schwarzwaldregion-belchen.de. Informationen für Camper finden Sie unter www.camping-schoenau.de.

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14. Juni 2018 4 14 /06 /Juni /2018 18:38

Fast drei Billionen Tonnen - diese unvorstellbare Menge Eis verlor die Antarktis in den letzten 25 Jahren an das Meer. Das ist die neueste Expertenschätzung. Über 80 Forscher analysierten dafür die Daten von zwölf verschiedenen und zeitlich überlappenden Satelliten-Missionen der ESA und der NASA. Der britische Physiker Andrew Shepherd von der Universität Leeds ist einer der beiden Projektleiter:

"Wir haben drei verschiedene Beobachtungstechniken. Es gibt Höhenmessungen aus dem All. Sie zeigen uns Veränderungen in der Dicke der Eisschilde. Es gibt Instrumente, die die Fließgeschwindigkeit von Gletschern erfassen. Und dann ist da noch die deutsch-amerikanische GRACE-Mission mit besonderen Schwerkraft-Sensoren an Bord. Sie können die Eisschilde praktisch wiegen und zeigen uns Veränderungen ihrer Masse."

Satellitendaten aus 25 Jahren

Vor fünf Jahren wurden alle bis dahin vorliegenden Satelliten-Daten schon einmal ausgewertet. Damals sah es noch besser aus:

"Während der ersten 20 Jahre der Satellitenbeobachtungen hatte die Antarktis noch moderate und gleichbleibende Eisverluste. Doch seit den letzten fünf Jahren ist die Verlustrate dreimal so hoch!"

Der Süd-Kontinent zeigt dabei zwei Gesichter. Im hochgelegenen Gebirge der Ost-Antarktis wächst der Eispanzer sogar leicht durch zunehmende Schneefälle. Der flache Westteil dagegen erlebt immer stärkere Eisverluste:

"Der Westantarktische Eisschild ist vorgelagert und von Ozean umgeben. Schon leicht erhöhte Wassertemperaturen können dazu führen, dass er schmilzt. Und genau das beobachten wir! Das Meer um die West-Antarktis herum ist heute ein halbes Grad wärmer als früher. Die meisten Leute glauben bestimmt: Das macht gar keinen Unterschied! Aber die Gletscher reagieren ziemlich empfindlich. Im Kontakt mit dem wärmeren Meer verlieren sie jedes Jahr zusätzliche fünf Meter Eis."

Eisverluste bewegen sich am oberen Rand der Prognosen

Schmelzen die Gletscher der West-Antarktis nun also beschleunigt ab? Erik Ivins äußert sich da noch zurückhaltend. Der Geophysiker aus dem Jet Propulsion-Lab der US-Raumfahrtbehörde NASA ist der zweite Koordinator des Antarktis-Projektes:

"Von einer Beschleunigung der Eisverluste zu sprechen, würde bedeuten, dass sie auch weiterhin zunehmen. Doch wir wissen nicht, ob diese Beschleunigung anhält. Was wir aber sagen können, ist: Die Eisverluste in der Antarktis bewegen sich inzwischen am oberen Rand der Prognosen des Weltklimarates."

Zusätzlicher Anstieg des Meeresspiegels um 15 Zentimeter

Schlechte Nachrichten vom Südpol also! Das Schmelzwasser der antarktischen Gletscher trägt nämlich dazu bei, den Meeresspiegel anzuheben. Und hier sind die Aussichten jetzt düsterer geworden durch die jüngsten Satelliten-Daten. Noch einmal Andrew Shepherd:

"Wenn der Eisschild so hohe Verlustraten beibehält, dann erwarten wir einen zusätzlichen Anstieg des Meeresspiegels um 15 Zentimeter in diesem Jahrhundert. Bisher rechnet man mit insgesamt 60 Zentimetern, auch durch andere Faktoren: durch die wärmebedingte Ausdehnung des Meerwassers, durch schmelzende Gletscher auf dem Festland und durch Grundwasser-Abflüsse. Wenn man da noch 15 Zentimeter draufpackt, ist das eine spürbare Erhöhung."

Als Nächstes wollen sich die Forscher an eine Massenbilanz des grönländischen Eisschildes machen. Und dafür dann die neuesten Satelliten-Daten aus der Arktis auswerten. Nach Studien aus jüngster Zeit zeigt sich hier eine ganz ähnliche Entwicklung wie in der Antarktis: Auch Grönlands Gletscher schmelzen seit einigen Jahren offenbar mit höherem Tempo.

Klimaforscher blicken gebannt auf die Antarktis. Die Entwicklung dort entscheidet mit, wie stark sich der Klimawandel auf die gesamte Erde auswirken wird. Nun gibt es neue Zahlen zum Eisschwund in der Region. Demnach hat sich die Verlustrate in der Antarktis zwischen 2012 bis 2017 verdreifacht.

Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/auswertung-von-satellitendaten-dramatische-eisverluste-in.676.de.html?dram:article_id=420394

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13. Juni 2018 3 13 /06 /Juni /2018 00:05

Bundesumweltministerin Schulze (SPD) will sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen dafür einsetzen, dass sich die EU-Kommission stärker für Länder einsetzt, die nicht oder nicht mehr auf Atomkraft setzen wollen. Das Umweltministerium in Berlin teilte mit, es dürften keine neuen Kernkraftwerke mehr mit europäischem Geld gefördert werden. Die drei Ministerinnen wollen auch noch in anderen EU-Staaten für ihren Vorstoß werben.

Österreich und Luxemburg haben keine eigenen Atomkraftwerke. In Deutschland soll das letzte AKW in vier Jahren vom Netz gehen. Atomkraftwerke haben in Deutschland keine Zukunft mehr.

Die Umweltministerinnen von Deutschland, Österreich und Luxemburg haben sich zusammengeschlossen, um bei der EU ein Ende der Förderung von Atomkraftwerken zu erwirken.

Diese Nachricht wurde am 12.06.2018 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/eu-politik-umweltministerinnen-fordern-ende-der-akw.1939.de.html?drn:news_id=892295

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12. Juni 2018 2 12 /06 /Juni /2018 23:59

Nach einer Studie werden Wind- und Solaranlagen abgeschaltet, während gleichzeitig in der Nähe gelegene Atomkraftwerke weiterlaufen. Eigentlich gilt ein Einspeisevorrang für erneuerbare Energien. Doch das steht offenbar nur auf dem Papier.

Die Abregelungen von erneuerbaren Energien-Anlagen bei gleichzeitig ungebremster Atomstrom-Produktion sollen sich die Abregelungskosten laut Greenpeace Energy allein für 2017 auf knapp 200 Millionen Euro belaufen. Die Novelle des Atomgesetzes könnte eine Verschärfung der angespannten Situation zur Folge haben.

Kein Einspeisevorrang: Wind- und Solaranlagen werden abgeschaltet - AKW laufen

Mehr als die Hälfte des Jahres 2017 durften norddeutsche Windkraftanlagen und Solaranlagen keinen Strom produzieren, während Atomkraftwerke in ihrer Nähe weiterliefen. Dies ergibt eine aktuelle Untersuchung des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy.

„Eigentlich müssten laut gesetzlichem Einspeisevorrang für erneuerbare Energien bei Netzengpässen zunächst die AKWs herunterfahren“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy.

In 4.872 Stunden des vergangenen Jahres 2017 wurden jedoch nicht sie, sondern Windparks und Solarkraftwerke in ihrer Nähe ausgebremst, stellten die Experten von Energy Brainpool fest. Betroffen waren Hunderte erneuerbare Energien-Anlagen mit zusammen durchschnittlich 455 Megawatt Leistung.

Dadurch gingen 2.175 Gigawattstunden Ökostrom verloren – für die den Betreibern Entschädigung zusteht, teilte Greenpeace Energy mit. Die Kosten belaufen sich nach einer Hochrechnung auf 200 Mio. Euro. Zumindest ein Teil der Entschädigungszahlungen hätte demnach vermieden werden können, wenn Atomkraftwerke abgeregelt worden wären.

Sorge vor Novelle des Atomgesetzes - wohin mit dem Atomstrom?

Hintergrund des Gerangels ist die anstehende Novelle des Atomgesetzes in Verbindung mit dem Netzausbaugebiet, in dem EE-Anlagen wegen der angespannten Netzsituation nur eingeschränkt zugebaut werden dürfen.

Bis Ende Juni 2018 wird die Novelle des Atomgesetzes im Bundestag beraten. Darin soll unter anderem geregelt werden, ob sogenannte Reststrommengen von Atomkraftwerken, die nicht mehr in Betrieb sind, auf andere Meiler übertragen werden dürfen, um diese länger laufen zu lassen.

Befürchtet wird vor allem, dass u.a. die im Netzausbaugebiet befindlichen Atomkraftwerke Brokdorf in Schleswig-Holstein und Emsland in Niedersachsen im Falle einer Mehrproduktion dafür sorgen, dass mehr EE-Anlagen abgeschaltet werden müssen und die Verbraucher dann die Kosten tragen müssen.

Aktuell produzieren Atomkraftwerke nur mit 6.500 MW Leistung

In Deutschland sind noch die sieben Atomkraftwerke Philippsburg 2 (1486 MW), Grohnde (1430 MW), Gundremmingen C (1344 MW), Brokdorf (1480 MW), Neckarwestheim 2 (1400 MW), Isar II (1485 MW) und Emsland (1406 MW) mit einer Gesamtleistung von 10 013 MW in Betrieb.

Seit Januar 2018 fällt die stromproduzierende AKW-Leistung in Deutschland kontinuierlich. Waren im Januar 2018 noch AKW mit einer Leistung von über 9000 MW in Betrieb und produzierten Strom, ist diese Leistung unter Schwankungen, aber kontinuierlich zurückgegangen. Anfang Juni 2018 erzeugen die Atomkraftwerke in Deutschland nur noch mit einer Leistung von 6500 MW Strom.

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11. Juni 2018 1 11 /06 /Juni /2018 22:38

Für den 8. September sind weltweit tausende Demos und Veranstaltungen geplant, um von Kirchen, Unis, Kommunen, Bundesländern und anderen Einrichtungen vor Ort zu verlangen, dass sie sich einer Welt ohne Kohle, Öl und Gas verpflichten, in der Menschen wichtiger sind als der Profit. Es geht um nicht weniger als das Fortbestehen des empfindlichen ökologischen Gleichgewichtes, auf das wir als Menschen angewiesen sind. Kein Aufschieben mehr, keine Verzögerungen mehr: Die Zeit ist reif für eine Bürger-Energiewende hin zu 100 % Erneuerbaren.

Echter Klimaschutz kann nur von der Basis aus wachsen. Die Erfahrung sozialer Bewegungen zeigt, dass Mächtige und Politik erst handeln, wenn der Druck von der Bevölkerung zu groß geworden ist, um nicht zu handeln. Ob bei der Anti-Atom- oder der Bürgerrechtsbewegung - die Politik folgte dem, was Menschen wie du und ich mit langem Atem und einer positiven Vision erstritten haben.

Deswegen ist es unglaublich wichtig, dass wir als globale Bewegung für einen gerechten Wandel weg von Kohle, Öl und Gas und für 100% erneuerbare Energie zusammenkommen und erneut unsere Stärke zeigen. Divestment- und Defund-Kampagnen, Proteste gegen Fracking und Kohlekraft, Bewegungen für Energie in Bürgerhand...alle werden bei Rise for Climate aktiv und machen deutlich, dass wir Klimachaos und Zerstörung nicht stillschweigend hinnehmen werden.

Mach auch du mit bei Rise for Climate und melde hier deine Veranstaltung oder Aktion an.

Selbst wenn du noch nicht weißt, wann oder wie du genau aktiv werden wirst - melde deine Aktion hier schon mal vor, damit auch andere sehen können, dass du dabei sein möchtest.

Auf geht’s,

letzte Woche hat die Bundesregierung die Kohlekommission endlich eingesetzt und ihre Arbeit wird Ende Juni beginnen. Trotzdem ist noch lange nicht klar, ob sie die bisherigen Klimaziele 2020 und das Pariser Klimaabkommen respektieren wird. Dazu reicht das Mandat der Kommission bislang nicht aus und Widerstände aus Politik und durch die Kohle-Lobby bleiben massiv. Die stetigen Verzögerungen der Kohlekommission in den letzten Wochen sprechen Bände.

Darum brauchen wir in den kommenden Monaten öffentlichen Druck für schnellen Klimaschutz - und es ist an uns diesen aufrechtzuerhalten. Lasst uns überall auf der Welt aktiv werden, um Kohle, Öl und Gas ein Ende zu setzen.

Mach mit beim globalen Aktionstag im September unter dem Motto Rise for Climate!

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7. Juni 2018 4 07 /06 /Juni /2018 23:16
Im EPR Taishan-1 in China sei zum erstem Mal eine sich selbsterhaltende Kettenreaktion abgelaufen. Dies twitterte Xavier Ursat, Group Senior Executive Vice President der Electricité de France (EDF) am 6. Juni 2018.

Der EPR Taishan-1 ist seit 9 Jahren seit dem 18. November 2009 offiziell in Bau. Die chinesische National Nuclear Safety Administration hatte am 10. April 2018 die Erlaubnis erteilt, den Reaktor von Taishan-1 mit Brennelementen zu beladen – womit der weltweit erste EPR zu einem allerersten Testversuch gebracht werden konnte.

Neben dem Taishan1-Bauprojekt sind noch Olkiluoto-3 in Finnland als auch Flamanville-3 in Frankreich erheblich in Zeitverzug. Die beiden Projekte leiden unter wiederholten Bau-Verzögerungen durch schier unlösbare Material- und Konstruktionsfehler sowie immensen Kostenüberschreitungen, die ein Vielfaches der ursprünglich propagierten Baukosten verursachen

Ursat hat in seinem Tweet keine Angaben gemacht, wann die erste Kritikalität im Reaktor von Taihan-1 erreicht wurde oder wann und ob mit der Inbetriebnahme der Einheit zu rechnen ist.

 

Beim 50-taegigen Probelauf des EPR in Olkiluoto traten starke Vibrationen im Turbinenbereich auf:   http://www.world-nuclear-news.org/NN-Start-up-of-Finnish-EPR-put-back-four-months-1406184.html    "... the pressuriser surge line vibrations that delayed the hot functional tests will be corrected before fuel loading."

Der Betreiber in Taishan hatte von aehnlichen Problemen berichtet und auf eine correction verzichtet. Auch wurden in Taishan die Schweissnaehte nicht noch einmal ueberprueft - trotz der Befunde in Flamanville:   http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/inbetriebnahme-von-flamanville-3-koennte-sich-verzoegern

Ueber 130 Schweissnaehte muessen erneuert werden, pro Naht dauert das ca. 4 Wochen(?) inkl. Ueberpruefung und es kann immer nur an einer Naht gleichzeitig gearbeitet werden.
Das Untersuchungsgeraet fur die Schweissnaehte muss regelmaessig geeicht werden, das wurde unterlassen und nun haben sie den Salat.
(paywall) https://www.actu-environnement.com/ae/news/edf-flamanvill-defauts-soudures-asn-31431.php4

Den Zeitplan dafuer will EdF der Atomaufsicht noch diesen Monat bekannt geben, die Baugenehmigung fuer den EPR ist befristet und laeuft dieses Jahr noch aus. Und ohne Baugenehmigung keine Betriebsgenehmigung.

Ob die Schweissnaehte im finnischen Olkiluoto den franz. Herstellerstandards entsprechen fuer die ja die noch ausstehende Betriebsgenehmigung beantragt ist ... wer weiss?

Und vor allen Dingen: wer hatte in Finnland das franz. Untersuchungsgeraet geeicht?
Die Firma die mit der Untersuchung der Schweissnaehte beauftragt war? Die hat es in Flamanville auch nicht gemacht!

Bei made in China (dort brach beim Test der Dampfabscheider/boiler des EPR an der Schweissnaht auseinander) ist schon klar das nichts, aber auch gar nichts untersucht wurde:
weder die Schweissnaehte noch die Eichung des Untersuchungsgeraets - so fern denn vorhanden.   https://www.hongkongfp.com/2017/12/12/tests-reveal-crack-key-component-chinese-nuclear-power-plant-130km-west-hong-kong/

Lt. Areva entsprechen die Schweissnaehte chinesischen Standards (und nicht franzoesischen)
http://www.scmp.com/news/china/article/1763315/taishan-nuclear-reactors-did-not-receive-most-updated-safety-tests

"Areva said the Taishan reactors met Chinese nuclear standards."

CGN - der Bauherr in Taishan, der nach chinesischen Standards arbeiten laesst - ist auch an Hinkley Point C beteiligt. Learning by doing ... :-)

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1. Juni 2018 5 01 /06 /Juni /2018 18:42

uhause mal den Stecker aus der Steckdose ziehen oder die Heizung runter drehen bringt nichts für den Klimaschutz? Stimmt nicht. Private Haushalte verbrauchen ein Viertel der gesamten in Deutschland genutzten Energie! Da ist viel Einsparpotenzial. Hier unsere Tipps für Klimaschutz daheim.

© Björn Wylezich/Fotolia

Zugegeben, beim Milchaufschäumen auf Handkraft umzustellen, ist nicht das Nonplusultra zur Rettung der Erde. Doch es gibt andere Maßnahmen, mit denen wir die Erdgesundheit tatsächlich erheblich beeinflussen können. Und es braucht in der Tat alle Anstrengung, wenn wir die Erwärmung des Klimas begrenzen wollen. Es muss gelingen, bis 2050 die Treibhausgase – also z.B. Kohlendioxid und Methan – auf nahezu null zu senken. Die Politik muss hier das Steuer übernehmen – das ist klar. Doch auch jeder Einzelne kann etwas tun.

Tipps für umweltfreundliche Energieversorgung zu Hause:

1.    Klimafreundliches Heizen

Insbesondere in den Sommermonaten denken wir recht wenig an sie: die Heizung. Dabei ist gerade jetzt die richtige Zeit, sie fit zu machen. Überprüfen Sie also bei alten Anlagen mal das Energieeffizienzlabel. Denn eine effiziente Heizung ist nicht nur gut fürs Klima, sondern langfristig auch für den Geldbeutel. Zur Orientierung: Mit der Effizienzklasse „A“ haben Sie immerhin eine Heizung mit effizienter Brennwerttechnik. Sie heizen aber immer noch mit Öl oder Gas, die zu viele Treibhausgase in die Atmosphäre abgeben. Darum sollten Sie die Kennzeichnung „A+“ oder besser noch „A++“ anstreben und zusätzlich klimafreundliche erneuerbare Energien nutzen.

Sollten Sie einen Heizungstausch planen, warten Sie damit nicht, bis die Anlage kaputtgeht. Dann wird meist übereilt reagiert und die wichtigen Informationen für die Wahl einer kosteneffizienten und klimafreundlichen Anlage liegen nicht vor. Heizungen gehen oft kaputt, wenn sie nach längerer Pause wieder genutzt werden – also in den Wintermonaten. Um es dann schnell wieder behaglich warm zu haben – erfolgt unter dem Zeitdruck meist ein Eins-zu-Eins-Tausch. Die Chance für einen geplanten Wechsel auf ein klimafreundliches Heizsystem ist dann für lange Zeit vertan.

Eine Heizung muss richtig eingestellt sein, damit sie effizient arbeitet. Lassen Sie Technik und Einstellungen regelmäßig von einem Fachmann prüfen.
Im Alltag lohnt tatsächlich schon das Runterregeln der Heizung um einen Grad. Das kann beträchtliche Mengen Energie einsparen. Durch Stoßlüftung statt Dauerlüften wird keine Energie zum Fenster raus geheizt.

Welche Heizung ist die richtige?

Neue Ölheizungen sollten wegen der hohen klimaschädlichen Emissionen nicht mehr eingebaut werden.

Spätestens ab dem Jahr 2030 sollten auch keine neuen Gasheizungen mehr installiert werden. Dass es zukünftig ausreichend erneuerbares – also klimafreundliches - Gas zu einem guten Preis gibt, ist noch sehr unsicher.

Wo niedrige Vorlauftemperaturen für die Heizungsanlage ausreichen (z.B. durch einen soliden Wärmeschutz der Gebäudehülle), ist eine Wärmepumpe besonders klimafreundlich. Die Klimavorteile der Wärmepumpe wachsen mit zunehmendem Anteil erneuerbaren Stroms zukünftig immer weiter an.
Auch der Umstieg auf erneuerbare Brennstoffe wie Holz senkt den CO2-Fußabdruck. Hierbei ist darauf zu achten, dass Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzel in effizienten Anlagen eingesetzt werden, die mit Abgasreinigungstechnik ausgestattet sind. Nur so kann die Feinstaubbelastung so gering wie möglich gehalten werden. 

Prüfen Sie, ob der Anschluss an ein Wärmenetz möglich ist, das von erneuerbaren Energien gespeist wird. Ergänzen Sie eine bestehende Heizung mit einer Solarthermie-Anlage für Warmwasser oder auch die Unterstützung der Heizung.

2.    Klimafreundliches Wohnen

Jedes Gebäude ist individuell, weshalb es keine Blaupause für die energetische Modernisierung gibt. Ein Energieberater analysiert, was technisch geht und sinnvoll ist und zu welchen Kosten. Mit einem Sanierungsfahrplan können alle Maßnahmen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. So kann auch längerfristig gut geplant werden, denn nicht alles muss und kann sofort erledigt werden.

Richtig Dämmen

Durch die Dämmung der Fassade und des Daches sowie den Einbau neuer Fenster und Türen, können Wärmeverluste nach außen reduziert und der Heizbedarf zugleich verringert werden. Die Heizung braucht dann auch eine geringere Vorlauftemperatur. Dies ist Voraussetzung für einige Heizungsarten, z.B. die Wärmepumpe oder für Wärmenetze, die mit Erneuerbaren gespeist werden.

Verwenden Sie möglichst klimafreundliche Bau- und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Holz, Zellulose, Hanf oder Jute. Verbinden Sie notwendige Reparaturen bzw. Instandhaltung am Haus mit Effizienzmaßnahmen. Ein Großteil der Kosten fällt ohnehin an und so müssen die Kosten nur einmal getragen werden.

3.    Klimafreundlicher Strom

Wählen Sie einen Stromanbieter, der sich aktiv für die Energiewende einsetzt und der den Bau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen unabhängig vom EEG fördert. Denn damit wird der Umstieg auf erneuerbare Energien über die gesetzliche Förderung hinaus vorangebracht. Doch welcher Stromanbieter ist der richtige? Helfen können dabei verschiedene Labels wie z.B. „Grüner Strom-Label“ oder “OK-Power“ oder „TÜV-Strom“. Sie alle enthalten Angaben darüber, ob und wie hoch der Bau neuer Anlagen über das EEG hinaus gefördert wird. Manchmal wird auch ein anderer Umwelt- und Klimanutzen, z.B. die Förderung von Energieeffizienz oder die Systemintegration erneuerbarer Energien angeboten. Auch dies sind wichtige Ziele der Energiewende. Nicht immer ist der Nutzen klar nachvollziehbar. Sie als Kunde müssen also sehr genau hinsehen – da lohnt sich die Hilfe der Internetplattformen. Damit verschaffen Sie sich schnell einen Überblick.

Die Verbraucherzentralen bieten in Zusammenarbeit mit der BAFA privaten Eigentümern kostengünstige Energieberatungen an.
Auch zahlreiche Kreise und Kommunen haben über ihre Klimaschutzagenturen Anlaufstellen geschaffen: https://www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder der FördermittelCheck von co2online bieten eine Übersicht aller Förderprogramme für Sanierungsmaßnahmen und den Neubau.

 

Quelle: https://www.duh.de/aktuell/nachrichten/aktuelle-meldung/klimaschutz-zu-hause-unsere-energiespartipps-zum-tag-der-umwelt/

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1. Juni 2018 5 01 /06 /Juni /2018 18:36

Weniger Autos in der Stadt und weniger Auto pro Person sind besser für Klima, Umwelt und Gesundheit. Weniger fahren - mehr bewegen: Unsere 7 VerkehrsWendePunkte

Forderungen

  • 1 Infrastruktur der kurzen Wege

    Für kurze Wege brauchen wir keinen Verbrennungsmotor. Wenn Kita, Schule, Gesundheits- und Gemeindezentrum, Orte zum Geld verdienen und zum Geld ausgeben nah am Wohnort sind, geht das zu Fuß, mit dem Fahrrad und der Reichweite von Elektromobilität.

  • 2 Konsequente Förderung des nichtmotorisierten Verkehrs

    Genauer gesagt: Ohne Verbrennungsmotor. Damit es mit dem Rad, E-Bike und zu Fuß nicht zu gefährlich oder beschwerlich ist. Effizienter rollt das Elektromobil auf der Schiene als auf Asphalt.

  • 3 Umfassender Ausbau des öffentlichen Verkehrs

    Wir brauchen ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot. Jederzeit – überall. Wenn wir in Bus und Bahn einfach einsteigen und losfahren können, toppen Öffis das eigene Auto. Taktverkehr und MobiCard machen es leicht - kein Fahrplan-Studium und Bestpreis-Abitur.

  • 4 Dichtes Bahnnetz in öffentlicher Hand

    Wir brauchen eine Flächen- und Bürgerbahn. Eine gute Bahn ist eine faire Alternative zum eigenen Auto und transportiert Güter auf der Schiene. Eine gute Bahn betreibt Nachtzüge als Alternative zu innereuropäischen Flügen.

  • 5 Unsinnige Großprojekte stoppen

    Wir brauchen keine unsinnigen Großprojekte, die öffentliche Gelder im Verkehrssektor zum Nutzen weniger und zum Schaden vieler vergeuden. Stuttgart 21 baut nachweislich für viele Milliarden Euro Schieneninfrastruktur ab und wird als Bahnhof nie funktionieren.

  • 6 Faire Preise im öffentlichen Nah- und Fernverkehr

    Wir brauchen ein transparentes und einfaches Preissystem im öffentlichen Verkehr und eine Reduktion der Durchschnittspreise um mindestens ein Drittel. Perspektivisch brauchen wir eine einheitliche Mobilitätskarte für Nah- und Fernverkehr. Sie baut Hürden für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel ab. Und wir brauchen Modellregionen zum „Nulltarif“.

  • 7 Güterverkehr vermindern sowie auf Schiff und Schiene verlagern

    Transportmengen wachsen um ein Vielfaches schneller als die Produktion: Dieselben Sachen werden immer häufiger und immer weiter gefahren, geflogen und verschifft. Verkehrswachstum ist kein positives Ziel. Für Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutz brauchen wir weniger statt mehr Güterverkehr.

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10. Mai 2018 4 10 /05 /Mai /2018 19:12

Für die globale Divestment-Bewegung ist 2018 ein großartiges Jahr. Ein Divestment-Erfolg folgte dem andern — und die öffentliche Unterstützung für die Kohle-, Öl- und Gasindustrie schwindet zusehends.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich der Divestment-Bewegung anzuschließen. Unsere Arbeit hält den Klimawandel auf der politischen und gesellschaftlichen Agenda und sorgt mit dafür, dass die Industrie als Verursacher der Krise zur Rechenschaft gezogen wird. Mitmachen ist leicht. Fang einfach an und organisiere eine Fossil Free Versammlung.

Viele Siege der letzten Wochen wurden in Europa errungen. Doch die Erfolgswelle des Jahres 2018 begann am 8. Januar in den USA: Nach 5 Jahren Druck aus der Bevölkerung verkündete Bill de Blasio, Bürgermeister von New York City, die Stadt werde ihren 189 Mrd. US-Dollar schweren Rentenfonds von Kohle-, Öl- und Gaskonzernen divestieren. Nicht nur in puncto Geld — 5 Mrd. US-Dollar werden der Kohle-, Öl- und Gasindustrie entzogen — war diese Ankündigung ein Paukenschlag, sondern auch in ihrer Symbolkraft.

Kurz danach verpflichteten sich auch Freiburg, Leipzig und Oldenburg in Deutschland sowie Derby und Monmouthshire in Großbritannien zu umfassendem Divestment. Die studentische Divestment-Bewegung in Großbritannien setzt auf Eskalation als wirkungsvolle Taktik und konnte weitere 8 Divestment-Siege für sich verbuchen. Und in Deutschland divestierte die Universität Münster nach 4 Jahren Kampagnenarbeit und Druck von unten schließlich als erste Hochschule des Landes. Die Fossil Free Gruppen Freiburg und Göttingen machen weiter öffentlich Druck, um noch 2018 weitere große Unis zu diesem Schritt zu bewegen.

Auch bei religiösen Einrichtungen ist Divestment auf dem Vormarsch. Erst diese Woche verkündeten mehr als 35 katholische Institutionen, darunter drei große katholische Banken in Deutschland, dass sie ihre Investitionen aus Kohle-, Öl- und Gasunternehmen abziehen werden. Und auch ganz neue Sparten schließen sich der Bewegung an. Unlängst hat sich die Handelskammer Hamburg zum Divestment von Kohle verpflichtet.

Wenn es so weitergeht, ist alles möglich. Wer weiß, vielleicht divestieren wir 2018 mehr Geld von der Kohle-, Öl- und Gasindustrie als in allen früheren Jahren zusammengenommen. Doch damit diese Welle weiterrollt, müssen wir die Macht unserer Basis weiter nutzen: Organisation auf lokaler Ebene ist der Schlüssel. Egal wo du lebst: Schließ dich einer Divestment-Kampagne an deinem Wohnort an oder organisiere eine Fossil Free Versammlung. Hilf mit, deine Stadt, Gemeinde, Uni, Bank, Kirche oder sonstige Einrichtung zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu bewegen.

Mit Hoffnung und Tatkraft,
Tine und das Europa-Team von 350.org

Geld raus aus Kohle, Öl und Gas! Fossil Free ist ein internationales Netzwerk von Einzelpersonen und Gruppen. Gemeinsam fordern wir von unseren Universitäten, Kirchen, Städten, Banken und anderen Institutionen, Investitionen in fossile Brennstoffe zu beenden und damit aktiv gegen katastrophalen Klimawandel vorzugehen. In unserer Diversität in Aktionsformen und Reichweite in verschiedene Sektoren liegt unsere Stärke

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1. Mai 2018 2 01 /05 /Mai /2018 21:35

Ich beziehe mich auf Worte, die Rolf Martin Schmitz (CEO)RWE uns in seinem Bericht heute früh mit auf den Weg gegeben hat: ?Unsere Eigentumsrechte müssen gewahrt bleiben.?  In der Tat sind wir hier zu einer Hauptversammlung zusammengekommen, d.h. es geht um die Wahrung der Rechte der Aktionäre als Eigentümer der RWE AG.

Über das Eigentumsrecht stehen einige interessante Bestimmungen im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. In Art. 14 (2) heißt es ?Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.? Und in Abs. (3) Satz 1 desselben Artikels: ?Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig.?

RWE ist ja Expertin für Enteignungen. (Anders als für Erneuerbare Energien, um nur diese Bemerkung zum hier so viel besprochenen ?Deal? zwischen RWE, Eon und Innogy einzuflechten.)

Wer im Rheinland das Pech hatte, auf einem Haus oder Hof zu leben, worunter Braunkohle lagerte, sah sich mit der Drohung, oder gar der Durchführung, einer Enteignung seines Grundbesitzes konfrontiert ? immer mit dem Hinweis, die Förderung der Braunkohle diene dem Wohle der Allgemeinheit, es gehe ja um die Sicherheit der Stromversorgung im Land.

Nun befinden wir uns aber im Jahr 2018. Für die Sicherheit der Stromversorgung ist Braunkohle nicht nur verzichtbar ? gibt es doch eine Reihe anderer, gut entwickelter Stromerzeugungsarten mit großem, unerschöpflichen Potenzial: die Erneuerbaren Energien. ?

Nein: Braunkohle ist geradezu schädlich für die Sicherheit der Stromversorgung, denn sie behindert den Ausbau der Erneuerbaren Energien, die überwiegend volatil anfallen und als ?Partner? in einer Übergangszeit nur solche Fossilkraftwerke gebrauchen können, die gut
regelbar sind. Das ist bekanntlich bei Braunkohlekraftwerken nicht der Fall ? ebensowenig wie bei Atomkraftwerken, dem zweiten Standbein des RWE-Kraftwerksparks. (Dies sei heute am Tschernobyl-Jahrestag auch erwähnt, wenn wir über die Frage des Gemeinwohls reden.)

Schon technikimmanent verstößt RWE also gegen Art. 14 (2) des Grundgesetzes. Der Gebrauch des Eigentums von RWE dient schon seit Jahren nicht dem Wohle der Allgemeinheit, sondern schadet diesem.

Hinzu kommt nun die enorme klimaschädigende Wirkung der Verbrennung von Kohle. Die Weltgemeinschaft hat beim Pariser Klimaschutzabkommen Ende 2015 die Notwendigkeit einer raschen Dekarbonisierung der globalen Energieproduktion zu einem vordringlichen Ziel erklärt; und tatsächlich müsste bei einer Abwägung verschiedener Gemeinwohl-Ziele der Klimaschutz alle anderen Aspekte in den Schatten stellen ? wenn diese nicht ohnehin in dieselbe Richtung weisen würden:

Zerstörung dörflicher Gemeinschaften und erstklassigen Ackerbodens, Ausbringung von gesundheitsschädlichen Giften, Grundwasser-Manipulationen, die Vernichtung des FFH-Gebietes ?Hambacher Wald?. Das Braunkohlegeschäft ist in jeder Hinsicht schlechthin gemeinwohlschädigend.

Und Sie wissen genau, dass die Klimaziele der Bundesregierung nicht ausreichend sind, um das Pariser Übereinkommen zu erfüllen!

In diesem Zusammenhang möchte ich eine Frage an den Vorstand und an den Aufsichtsrat von RWE richten: Wie können Sie es der Menschheit gegenüber ? aber auch Ihren Aktionären gegenüber ? rechtfertigen, in einem ständigen Zustand des Bruchs des Grundgesetzes zu operieren?

Was sagen Sie Ihren Anteilseignern, wenn Sie demnächst für die von Ihnen mitverursachten Klimaschäden haftbar gemacht werden? Schon hat das Oberlandesgericht Hamm am 30.11.2017 die ? völlig berechtigte ? Klage des peruanischen Bauern Saul Luciano Lliuya gegen RWE angenommen, dessen Dorf Huaraz durch die Gletscherschmelze in den Anden bedroht ist. ?

Was sagen Sie Ihren Anteilseignerinnen, wenn der deutsche Rechtsstaat das tut, was er längst hätte tun müssen, nämlich den Art. 14 (3) auf RWE anzuwenden und den Konzern zu enteignen? Dem ?Wohle der Allgemeinheit? würde dies dienen, sofern dann rasch aus der Braunkohle ausgestiegen würde.

Warum kommen Sie dem nicht zuvor? Warum achten Sie nicht endlich das Grundgesetz und lassen die Kohle im rheinischen Boden?

Rede bei der RWE-Hauptversammlung am 26.4.2018

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.(SFV)
Frère-Roger-Str. 8-10
52062 Aachen
Tel.: 0241-511616, Fax 0241-535786
https://www.sfv.de
Telefonische Beratung: Mo-Fr 8.30 - 12.30 Uhr

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https://www.sfv.de/lokal/mails/infos/beitritt.htm

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