Die Zweite Frankfurter Hilfe-Konferenz [im Livestream (20.–22.02.2014)] widmet sich der Frage, welche Formen der Solidarität, der Kooperation und der Unterstützung in einer globalisierten Welt nachhaltige Veränderungen bewirken können. Wie lässt sich verhindern, dass die Idee globaler Verantwortung zur Legitimation machtpolitisch motivierter Interventionen verkommt?
- Was ist erforderlich, um die Universalität der Menschenrechte nicht einfach nur zu konstatieren, sondern für alle zu verwirklichen? Wie müssen die Praxis und die Institutionen der Hilfe verändert werden? Erfordert all das einen Paradigmenwechsel?
Die Konferenz wird sich kritisch mit diesen Fragen auseinandersetzen, die für Hilfswerke, Entwicklungspolitiker/innen, aber auch für die Öffentlichkeit von zunehmender Bedeutung sind – nicht zuletzt mit Blick auf die laufenden Verhandlungen über eine „Post-2015“-Agenda.
Mit:
Miriam Saage-Maaß, Shreen Saroor, Saskia Sassen, Barbara Unmüßig, Marco Bona, Ulrich Brand, Lothar Brock, Thomas Gebauer, Shankar Gopalakrishnan, Mark Heywood, Michael Krennerich, Philip Mader, Nasir Mansoor, David McCoy, Roméo Ntamag, Raoul Peck, Michael Ramminger, Joseph Schechla, Pirmin Spiegel, Ndongo Sylla, Wilfried Telkämper, u.v.m.
Eine Anmeldung zur Konferenz ist leider nicht mehr möglich. Es werden aber die zentralen Vorträge parallel als Video-Livestream im Internet ausgestrahlt.
An dieser Stelle finden Sie nach der Konferenz eine ausführliche Dokumentation der Veranstaltung: www.medico.de/beyondaid oder auf twitter mit Hashtag: #beyondaid
Vorprogramm: Mittwoch Abend, 19.02.14, 19 Uhr, "Tödliche Hilfe", Filmvorführung in Anwesenheit des Filmemachers Raoul Peck, Haus am Dom (Domplatz 3, Frankfurt)
Donnerstag Abend, 20.02.14
20:00 – 22:30 Uhr Auftaktveranstaltung
- Saskia Sassen (Soziologin, New York): Ausschlüsse. Brutalität und Komplexität in der globalen Ökonomie
- Raoul Peck (Filmemacher, Paris): Tödliche Hilfe. Das Beispiel Haiti
- Joseph Schechla (Housing and Landrights Movement, Kairo): Die Rückeroberung öffentlicher Plätze. Das Beispiel Kairo
- Mark Heywood (Rechtsanwalt, Johannesburg): Lessons learned aus der AIDS-Bewegung. Das Beispiel Südafrika
- Moderation: Eva Völpel (taz)
Diese Veranstaltung findet an der Johann Wolfgang Goethe Universität, Campus Westend, im Casino-Gebäude statt und kann auch unabhängig von der Konferenz besucht werden. Einlass ab 19.15 Uhr.
Freitag Vormittag, 21.02.14
09:00–9:30 Uhr, Anmeldung, Kaffee, Orientierung
09:30–11:00 Uhr Eröffnungsveranstaltung
-
Eröffnung: Axel Honneth (Institut für Sozialforschung und Goethe-Universität Frankfurt am Main)
-
Hilfe verteidigen, kritisieren und überwinden - Einführungsvortrag von Thomas Gebauer (medico international, Frankfurt)
Vier Statements
- Cornelia Füllkrug-Weitzel (Brot für die Welt, Berlin)
- David McCoy (People´s Health Movement, London)
- Kathrin Hartmann (Autorin, München)
- Michael Ramminger (Theologe, Münster)
Kurze Pause und Gang in die Foren
11:30–13:00 Uhr Foren
Forum 1: Süßes Gift? – Hilfe zwischen der Schaffung von Abhängigkeit und Veränderung
- Cornelia Füllkrug-Weitzel (BfdW, Berlin)
- Bernd Bornhorst (Misereor, Aachen)
- Ina Kerner (Humboldt-Universität, Berlin)
- Lothar Brock (HSFK, Frankfurt)
- Moderation: Florian Schwinn (hr2)
Forum 2: Hilfe als Business
- David McCoy (People´s Health Movement, London): The Gates Foundation and the ‘charitable industrial complex’ shaping the development agenda
- Heino Güllemann (Terre des Hommes): Auswirkungen der Managerialisierung auf den dritten Sektor
- Anne Jung (medico international, Frankfurt): Solidarität als Marketingstrategie
- Moderation: Eva Wuchold (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Forum 3: Finanzialisierung der Armut
- Gerhard Klas (Journalist, Köln): Zur Kritik der Mikrofinanzindustrie
- Philip Mader (Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung, Köln): Aufstieg und Fall der Mikrofinanzindustrie in Indien
- Kathrin Hartmann (Buchautorin ,München): Neue Armut in der Konsumgesellschaft
- Peter Dietzel (Netz e.V.): Mikrokredite in Bangladesch
- Moderation: Lisa Herzog (Philosophin, Institut für Sozialforschung, Frankfurt)
Forum 4: Hilfe als Legitimationsstrategie von Privilegierten
- Christa Wichterich (Fachbereich „Internationale Geschlechterpolitik“, Universität Kassel): Embedded feminism und neoliberales Empowerment
- Michael Ramminger (Theologe, Münster): Mitleidsindustrien
- Ndongo Sylla (Senegal): Fairer Handel als Alternative zu Hilfe und Freihandel?
- Moderation: Bernd Löffler (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Mittagspause, 13:00–14:30 Uhr
Freitag Nachmittag, 21.02.2014
14:30 – 16:00 Uhr Panel
Proteste, Akteure, Bewegungen und Strategien
- Pirmin Spiegel (Geistlicher, Hauptgeschäftsführer Misereor)
- Miriam Saage-Maaß (Juristin, European Center for Constitutional and Human Rights, Berlin)
- Shreen Saroor (Menschenrechtsaktivistin, Women‘s Action Network, Sri Lanka)
- Roméo Ntamag (Association des Refoules d’Afrique Centrale au Mali, Kamerun)
- Moderation: Katja Maurer (medico international, Frankfurt)
16.15 – 18.30 Uhr Foren
Forum 5: Landfrage: Kämpfe um Entwicklung
- Shankar Gopalakrishnan (Campaign for Survival and Dignity, Uttarakhand Nav Nirman Mazdoor Sangh, Indien): Ländlicher und städtischer Widerstand in Indien
- Jorge Espinosa (Yasuni-Initiative, Ecuador): Aus dem Scheitern lernen
- Joseph Schechla (Housing and Landrights Movement, Kairo)
- Moderation: Ingrid Spiller (Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin)
Forum 6: Menschenrechte: Zwischen Ideal und Wirklichkeit
- Shreen Saroor (Women‘s Action Network, Sri Lanka): Im Kampf gegen multiple Gewaltverhältnisse
- Mark Heywood (Section 27, Südafrika): Kampf um Verwirklichung von Verfassungsrechten
- Martin Wolpold-Bosien (FIAN International, Heidelberg): Welternährungspolitik und Menschenrechte: Anspruch und Wirklichkeit
- Moderation: Usche Merk (medico international)
Forum 7: Migration: Selbstorganisation und das Recht zu Gehen
- Roméo Ntamag (ARACEM, Kamerun): Sichtbarkeit schafft Wirksamkeit
- Sabine Eckart (medico international): Zwischen Professionalität und Solidarität – Von der Unterstützung politischer Initiativen
- Ferdinand Ngninkeleji (Flüchtlingsinitiative Brandenburg) Wenn Politikmachen zur Schicksalsfrage wird. Analyse der jüngsten Aktionen migrantischer Selbstorganisation in Deutschland
- Moderation: Koray Yilmaz-Günay (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin)
Forum 8: Arbeit: Lokale Kämpfe und globale Verantwortung am Beispiel Textilindustrie
- Miriam Saage-Maaß (European Center for Constitutional and Human Rights, Berlin): Welche Rolle haben Rechte in sozialen Kämpfen
- Marco Bona (Pan-European Organization of Personal Injury Lawyers, Turin): Es gilt das europäische Recht
- Nasir Mansoor (National Trade Union Federation, Karatschi/Pakistan): Gewerkschaftliche Doppelstrategien
- Moderation: Stefanie Hürtgen (Arbeitssoziologin & Politikwissenschaftlerin, Institut für Sozialforschung)
18:30–20 Uhr, Empfang bei Fingerfood und Getränken
Samstag Vormittag, 22.02.14
09:15 – 10:45 Uhr Panel
Menschenrecht, Institutionen, Demokratie reloaded
- Thomas Seibert (medico international, Frankfurt)
- Heike Löschmann (Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin)
- Ulrich Brand (Universität Wien)
- Moderation: Sidonia Blättler (Institut für Sozialforschung, Frankfurt)
11:00 - 12:30 Uhr Foren
Forum 9: Menschenrechte: Waffe der Kritik, Maßstab der Veränderung
- Michael Krennerich (Nürnberger Menschenrechtszentrum): Nicht ungerecht, sondern Unrecht
- Luise Steinwachs (Brot für die Welt, Berlin): Universalität vs. Targeting – eine Prinzipienfrage
- Shankar Gopalakrishnan (Campaign for Survival and Dignity, Uttarakhand Nav Nirman Mazdoor Sangh, Indien): Rechte allein genügen nicht
- Moderation: Thomas Seibert (medico international, Frankfurt)
Forum 10: Commoning als Strategie der Armutsvermeidung: Rechtsanspruch versus Solidarität?
- Karin Gabbert (Direktorin des Referates Lateinamerika der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin): Buen Vivir – eine andere Entwicklungsidee?
- Stefan Tuschen (Brot für die Welt, Berlin): Commons im Kontext von Armutsvermeidung
- Theodoros Karyotis (Griechenland): Selbstorganisation in Griechenland heute
- Moderation: Heike Löschmann (Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin)
Forum 11: Post-2015: Zwischen Global Governance und Demokratie von unten
- Barbara Unmüßig (Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin): Kann man strukturelle Ungleichheiten durch globale Governance beseitigen?
- Nadja Meisterhans (medico international): Demokratie von unten und Governance – ein schwieriges Verhältnis?
- Armando De Negri Filho (Weltsozialforum Gesundheit, Brasilien): Den Post-2015-Prozess demokratisieren
- Ulrich Brand (Universität Wien): Ressoucen-Extraktivismus als Entwicklungsoption?
- Moderation: Lili Fuhr (Heinrich-Böll-Stiftung)
12:30–13 Uhr, Imbiss
13–14 Uhr, Abschlussveranstaltung
Fishbowl
- Barbara Unmüßig (Heinrich-Böll-Stiftung)
- Wilfried Telkämper (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
- Thomas Gebauer (medico international)
- Lisa Herzog (Institut für Sozialforschung)
- u.v.a
Veranstalter:
medico international/stiftung medico international
In Kooperation mit:
Institut für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt, Heinrich-Böll-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Konferenzort:
Johann Wolfgang Goethe Universität, Campus Westend, Casino-Gebäude, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main
Donnerstagabend: Wegen großer Nachfrage findet die Auftaktveranstaltung ebenfalls an der Johann Wolfgang Goethe Universität, Campus Westend, im Casino-Gebäude statt (nicht mehr Städtische Bühnen, Chagall-Saal)
Es wird einen Video-Livestream der Konferenz Beyond Aid vom 20.-22.02. geben: www.rosalux.de/mediathek/livestream.html
Hashtag: #beyondaid
Quelle: http://www.medico.de/themen/aktion/dokumente/beyond-aid/4553/
Quelle: http://www.deine-stimme-gegen-armut.de/aktiv-werden/email-an-kandidatinnen.html
siehe auch: Diagnosen und Therapien "weltmarktbedingter" Krankheiten
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